Das Burgenland ist auf die Gans gekommen

Iris Stromberger vom Brunnerhof in St. Veit an der Glan zieht seit vielen Jahren Bio-Weidegänse auf. Auf saftigen Wiesen laufen die Gänse den ganzen Tag schnatternd umher – mästen sich von selbst. Kein stopfen, kein rupfen. Das langsame Heranreifen der Zugvögel mit gutem Gras- und Biogetreidefutter garantiert ein Minimum an Wasser im Fleisch. 20 bis 22 Wochen brauchen die Tiere bis zur Schlachtreife. Bedenkt man, daß man die zarten „Gössel“ Anfang Mai zur Aufzucht bekommt, ist frühestens im Oktober Zeit für die Schlachtung. Somit scheint ein Ganslfest im September wie es etwa im Burgenland gefeiert wird,  doch ein wenig früh. „Im September hab ich noch kein Verlangen nach einem Ganserl“, sagt die Kärntner Bäuerin. „Außerdem gehören zu einem knusprigen Gänsebraten, neben Rotkraut und dem Duft von aromatischen Äpfeln, auch kalte herbstliche Temperaturen.“ Im Burgenland gibt es ebenfalls Züchter von Bio-Weidegänsen, wie Matthias Siess in Oggau und Angelika Moser in Mattersburg oder Siegfried Math aus Hagendorf im Südburgenland. Er füttert etwa 800 Gänse bis in den Oktober hinein.

Der Burgenland Tourismus erhofft sich von „Gans Burgenland“ eine gute Portion an Nächtigungen. Im Vorjahr entfiel ein Viertel aller Nächtigungen in den Herbst hinein. „Mit dem Event soll nicht nur die Gans beworben werden, sondern auch die Ganzjahresdestination Burgenland“, sagt Landesrätin Verena Dunst. Es sind nicht die Feste allein, welche Gans Burgenland ausmachen. Abseits davon bieten Gastronomen attraktive Packages an: Gourmet-Gansl-Menü mit Uhudler und Übernachtung; Gansln und Golfen, Ganslbuffet am Schiff und vieles mehr. „Man weiß einfach, wo die Produkte herkommen“, meint Landesrätin Astrid Eisenkopf. Ja, das mag für viele Produkte gelten, die auf den Märkten und in den Gasthäusern offeriert werden. Bei der Bio-Weidegans scheint das allerdings nicht immer ganz so klar zu sein. Vor allem wenn man bedenkt, daß im Burgenland nur an die 4500 Weidegänse vermarktet werden. Das gerade das Burgenland auf die Gans kommt, liegt daran, daß die Gans das Wahrzeichen des Burgenlandes ist. Der Schutzpatron ist übrigens der Heilige Martin – Namenstag am 11. 11 um 11.11 Uhr – da passt der knusprige Gänsebraten dann perfekt!

Damit es gut schmeckt, sollte man zur Bio-Weidegans greifen

  • Das erste Erkennungsmerkmal ist der Preis. Während eine Gänseportion von der Mast bereits um 7.90 Euro über die Theke wandert, kostet das Brüstchen von einer Bio-Weidegans gut das dreifache.
  • Das Fleisch von Bio-Weidegänsen ist fettärmer als bei Mastgänsen ohne Weide.
  • Durch die viele Bewegung im Freien hat die Bio-Weidegans ein dunkleres Fleisch, das feinfaserig, zart und aromatisch ist.
  • Gänse aus Polen und Ungarn stammen in der Regel aus Intensivmast. Die Tiere werden meist auf engem Raum gehalten, mit billigem Getreide gefüttert, nach neun bis zwölf Wochen geschlachtet. Also Augen auf beim Gänsebratenkauf!

Gans Burgenland Feste
16. und 17. September: Bad Sauerbrunn
30. September und 1. Oktober: Genuss-Fest in Bad Tatzmannsdorf
13. bis 15. Oktober: Gans Burgenland Genuss Festival – Rust am See
14. und 15. Oktober: Gans Oggau – Wein & Kulinarik
10. und 11. November: Martinstage mit Gala und Kirtag in Markt St. Martin – unsere Empfehlung. 

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Wer hat im Sommer bitte Gusto auf ein Gansl? Zur Information, wir haben immer noch Spätsommer! Jetzt kommt ja erst mal der Herbst (Herbstbeginn ist der 22. September) mit den für diese Jahreszeit typischen Essen wie Pilze, Kürbis, viel Gemüse. Ein Gansl mag ich essen wenn’s draussen schon richtig kalt ist und dicke Nebelschwaden in der Luft hängen – frühestens November…