Das Halali der Jagdhörner

Das Halali ertönt in letzter Zeit nicht nur in Richtung Rot- oder Niederwild, sondern fallweise auch auf Haustiere und sogar auf Menschen. Ganz zu schweigen von dem tragischen Vorfall durch den „Wilderer Huber“ in Niederösterreich. Der Witz vom bewaffneten Alkoholiker scheint also nicht von ungefähr in die Welt gesetzt worden zu sein.

Der jüngste Fall, passiert in Andau im burgenländischen Seewinkel, bringt nun das Fass wohl zum Überlaufen: Da wird eine junge Familie ihrer Katzen wegen zunächst bedroht, bald danach tatsächlich attackiert. Fazit: eines der Kätzchen der Familie wird von einem der benachbarten Häuser aus mit einem Luftdruckgewehr im hauseigenen Garten regelrecht hingerichtet.

Niemand im Ort traut sich etwas zu sagen, doch fast jeder vermutet, dass es einer aus der dortigen Jagdgesellschaft war – und zwar einer von der übelsten Sorte. Die polizeilichen Ermittlungen laufen bereits. Angeblich bereitet ebenso die Staatsanwaltschaft Untersuchungen vor Ort vor.

Schlimmes Detail am Rande des Vorfalles: Nicht auszudenken, wenn sich das Projektil des „Attentäters“ in Richtung eines der gerade im dortigen Garten spielenden Kinder verirrt hätte. Und was belastend und schwerwiegend für einen in der Nähe des „tragischen Ortes“ wohnenden Jägers ist: er prahlte unmittelbar vor dem Vorfall damit, schon über einhundert Katzen auf dem Gewissen zu haben.

„Jetzt reicht es“, tönte einer aus der „obrigen Jägerschaft“ des Burgenlandes, ein Freigeist und selbst passionierter Waidmann, nach dem Bekanntwerden des Vorfalles. Unabhängig von den polizeilichen Ermittlungen werde man sich des Falles annehmen und die Jäger und Jagdgesellschaften strenger unter Kontrolle nehmen.

„Wir werden die Jagdprüfungen erschweren und darauf achten, dass nicht jeder dahergelaufene, selbsternannte Jäger eine Waffe in die Hand bekommt.“ Außerdem werde man den Pirschgang gewisser Leute streng überwachen. So ergänzte dieser Mann seine knallharte Ankündigung und meinte dann noch: „wir lassen uns unseren Ruf nicht ruinieren und unsere wertvolle Arbeit, die wir für die Natur leisten, nicht beeinträchtigen sowie in den Schmutz ziehen!“ Weiters sollen rigorosere Strafen diese Willkürakte etlicher Waidmänner, wenn diese zur Gefahr für Mensch und Tier werden, regelrecht stoppen: „Wir werden schon beim geringsten Vorfall demjenigen Jäger, der dies verursacht hat, für ewige Zeiten den Jagdschein entziehen und dessen Waffen polizeilich beschlagnahmen lassen!“

Wir können nur hoffen, dass dieser Herr das alles auch so umsetzen kann, wie er es gemeint hat…! Und dass Hunde und Katzen nur dann erschossen werden dürfen, wenn diese für das Wild, unmittelbar im Jagdrevier, eine Gefahr bilden.

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