Die Notenstecher

„Eine Heidenarbeit“, diesen Ausspruch hat wohl jeder von uns schon das ein oder andere Mal im Leben verwendet. Im Fall des Komponisten, kann man wirklich von einer „Haydn-Arbeit“ sprechen, was auch der Titel der diesjährigen Sonderausstellung im Haydn-Haus Eisenstadt ist. Am 30. März ist es wieder so weit, da öffnet das private Wohnhaus des großen Musikers und Komponisten Joseph Haydn seine Pforten. Die Sonderausstellung stellt die Arbeit der Kopisten und die Herstellung und den Vertrieb von Noten in den Blickpunkt. Auch die Dauerausstellung hat einige neue Highlights zu bieten.

Wie kopierte man im 18. Jahrhundert?

Bei „Eine Haydn-Arbeit“ geht es vor allem um die Prozesse rund um das Komponieren. Im Erdgeschoss von Haydns Wohnhaus arbeiteten Kopisten, darunter Joseph Elßler und Leopold Dichtler, die Haydns autographe Noten vervielfältigten. Die Sonderausstellung 2012 beleuchtet die Arbeitsprozesse rund um das Musikschaffen Joseph Haydns und geht der Frage nach, wie Haydns Werke ihr Publikum erreichten und welche Produktions- und Vertriebsprozesse diese begleiteten. Tausende Werke Haydns erschienen bereits zu seinen Lebzeiten in verschiedenen Musikverlagen, damit war er der meistverlegte Komponist seiner Zeit.

Highlights

Highlights der Ausstellung sind ein Entwurfkatalog Joseph Haydns, eine Leihgabe aus den Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, das autographe Opernpasticcio „Alessandro il Grande“ von Johann Schellinger, von demselben Leihgeber, sowie handschriftliche Abschriften von Haydns Werken von Eszterhazaer und Wiener Kopisten. Notenstecherwerkzeuge, Druckplatten, Korrekturabzüge, ein Notendruckpresse aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie mangelhafte Notendrucke dokumentieren die Vervielfältigungsmethoden zur Zeit Haydns. Anhand unterschiedlicher Ausgaben von Haydns Pariser Sinfonien wird die Verlagsgeschichte und die Verbreitung von Haydns Werken in Europa erklärt. Die diesjährige Sonderausstellung läuft von 30. März bis 11. November 2012.

Auch in der Dauerausstellungsbereich gibt’s Neuheiten. Hier wurden zwei Räume völlig neu gestaltet. Die Ausstellungsgrafik dazu (wie auch für die Sonderausstellung 2012) stammt von Heidi Vukovits.

Charmantes altes Wohnhaus

Ansonsten ist ein Besuch des Haydn-Hauses in Eisenstadt immer lohnend. Besonders natürlich zum einen, weil Joseph Haydn persönlich schon bestimmt tausendmal über die alten Steinplatten des Hofes seines eigenen Wohnhauses gegangen ist, aber auch die Gestaltung des kleinen feinen Ortes ist richtig bezaubernd. Vor allem in den wärmeren Monaten. Kleine Kletterpflanzen ranken sich an den Hauswänden hinunter, der Lavendel duftet vor sich hin und bei einer Tasse guten Kaffees, kann man das Ambiente des charmanten Innenhofes genießen und dabei der Musik lauschen.

Tipp: Wie man hört, kann sich auch der Museumsshop im Haydn-Haus sehen lassen und ist damit auf jeden Fall einen Besuch wert!

Öffnungszeiten:

30. März – 31. Mai 2012 Di- So & Feiertag, 09:00-17:00 Uhr
01.Juni – 30.September 2012 Mo- So & Feiertag, 09:00 – 17:00 Uhr
01.Oktober – 11. November 2012 Di – So & Feiertag, 09:00- 17:00

www.kultur-burgenland.at

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