Die Wasserburg von Eberau

Wasserschloss Eberau

Schloss Eberau im Bezirk Güssing im Südburgenland gehört zu den Burgen und Schlössern im Land, also auch ein Schatz der burgenländischen Kulturgüter. Die ehemals grösste Wasserburg Österreichs, wohlgemerkt, mit ihren weitläufigen Wehranlagen ist heute noch teilweise erhalten.

Der Ort Eberau befindet sich an der Grenze zu Ungarn, ganz genau am Übergang Eberau – Szentperfa, und da sind wir auch mal wieder bei einem Stichwort, und zwar beim Besitzer des Schlosses. Das ist nämlich immer noch Graf Erdödy. Ja, Sie haben richtig gehört:  ein Graf –  der darf sich tatsächlich noch so nennen im Burgenland, denn da wurden die Adelstitel eigentlich nie so richtig abgeschafft. Aber das ist eine andere Geschichte…

Jedenfalls wird Schloss Eberau auf ungarisch „Monyorokerek“ genannt und dieses Wort findet sich auch im vollen Namen des Grafen Erdödy, der sich da nennt: Graf Erdödy de Monyorokerek es Monoszlo, für all‘ diejenigen, denen dieser Name z.B. bei einer Führung auf diversen anderen Burgen und Schlössern in der Region schon einmal unter die Augen gekommen ist – denn früher waren ja die Fürsten und Grafen alle irgendwie miteinander verwandt und verheiratet. Eberau selbst wurde bis 1919 noch Monyokerek genannt, nachdem es wie viele andere Gemeinden an der Grenze zu Westungarn dem heutigen Burgenland zugesprochen wurde. Monyokerek heißt übrigens „Haselrund“, und ist bildlich im Wappen von Eberau ( eigentlich der „Ellerbach“, s.u.) zu finden.

Der Ursprung der damaligen Burg liegt im 13. Jhd., wobei der Ort Eberau erstmals im Jahre 1221 urkundlich in Erscheinung tritt. Das Kastell feierte sein Bestehen damals vermutlich vorerst in Form von einem einfachen, gemauerten Turm, der allerdings damals schon umgeben war von einem Wassergraben. Mitte des 14.Jhd. kam Eberau in den Besitz der Ellerbach (Elderbach), bei dem es sich übrigens interessanterweise wahrscheinlich um ein aus Schweden stammendes Geschlecht handelt. Diese vollführten im Jahre 1400 einen rigorosen Umbau der Burg. Nicht nur die Burg selbst wurde einem Neubau unterzogen, auch die bereits bestehende Wehranlage aus dem 12. und 13. Jhd., die die Ortschaft umgab, wurde nun zu einem sehr grosszügigen Verteidigungssystem erweitert. Somit entstand die grösste Wasserburg Österreichs mit einem System aus 3 Wällen und 4 Gräben und einer Ringmauer mit 7 Bastionen auf dem innersten Wall, heute leider zum grössten Teil nicht mehr erhalten. Somit erhielt Eberau dann eine wehrtechnisch eine überregionale Bedeutung.

Ende des 15. Jhd. endete dann die Herrschaft der Ellerbach in Eberau, und Ortschaft und  Wasserburg fielen wie gesagt an die Grafen Erdödy, in deren Besitz das Anwesen heute noch ist.
In der Mitte des 17.Jhd. wurde durch erhebliche Umbauten der Erdödy, aus der einstigen Wasserburg Eberau dann das Renaissanceschloss Eberau.

Leider ist das Schloss heutzutage nicht zu besichtigen, da alles relativ morsch ist und es bedarf auch enormer Renovierungskosten.

Weitere interessante Sehenswürdigkeit in Eberau ist der Pranger am Hauptplatz, als Zeichen für die ehemalige eigene grundherrliche Gerichtsbarkeit des Ortes. Die letzte Hinrichtung hat in Eberau im Jahre 1830 stattgefunden.

Subscribe
Notify of
2 Comments
Neueste
Älteste Meist gevotet
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen.

Der heutige Besitzer des Schloss Eberau ist Ivan Graf Erdödy. Er lebt in Kanada und ist ab und zu, meist im Sommer zu Besuch in seinem Schloss.

Sehr geehrte Damen und Herren,
bei der Suche nach meinen Vorfahren bin ich auf Ihre Webseite gestoßen.
Ich habe eine Vorfahrin mit dem Namen Simis von Eberau sie war verheiratet mit
Ottokar Wenzel Freiherr Repa von Hersfeld zu Malta Goech 1482-1520
Können Sie mir weiterhelfen Gibt es eine Verbindung zu ihrem Eberau?
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen
Ich wünsche ihnen ein Gutes Neues Jahr 2011
Christian Repa