Josef und die Schokoladenfabrik

„Der Bua mocht mi no wahnsinnig. Die gaunze Schokolad in der Garage. Jetzt kann i goa nimma mitn Auto einifoan!“, soll der Vater einmal gesagt haben, als Sohn Josef wieder einmal im Stall mit handgeschöpfter Schokolade experimentierte. Zumindest erzählt mir Taxifahrer Franz diese Geschichte während der Fahrt zu Zotter´s Schokoladenfabrik. Irgendwie hat die Zotter-Story was amerikanisches an sich. Startup in der Garage; Chaos-Phase und schließlich der Aufstieg zum internationalen Schokokaiser. Das hört der Josef Zotter nicht gerne. Lieber ist es ihm, man nennt ihn Schokoladen-Pionier. Das trifft es besser.

Zotter liebt Schokolade und die Kakaobohnen lieben ihn. Mehrmals im Jahr reist er mit Ehefrau Ulrike und den Kindern in den südamerikanischen Urwald, um sich vor Ort von der Qualität der Bohnen zu überzeugen – Nicaragua, Peru, Bolivien, Brasilien. Außerdem geht es der Familie vor allem um den direkten Kontakt mit den Bauern und einer partnerschaftlichen Beziehung – Fair Trade also.

Dabei standen die Zotters 1996 vor der Entscheidung: Torte oder Schokolade. „Wir machen Schokolade“. Fertig! Es gibt ja einige Menschen, die mich für ein bisserle verrückt halten. Weil ich Dinge mache, die oft nicht logisch erscheinen. Komische Schoko beispielsweise. Dann nenne ich das ganze “Fake Chocolate”, bestehend aus Erdnüssen und Brennnesselgelee – wo aber nicht die Brennnessel brennt (Fake!!!), sondern der Chili, der drin ist“, erklärt Zotter.

Welch ein Glück für uns Schokoladenfreaks. Denn wie könnten wir uns sonst seine verrückten Schokokreationen auf der Zunge zergehen lassen: Peru Huallaga laktosefrei, Xocitto Trinkschokolade, gemischter Blattsalat (hauchdünne bunte Schokotafeln in sechs unterschiedlichen Sorten für alle, die es bunt lieben), Heidelbeer-Eis am Stiel mit fruchtiger Schokoladenglasur und vieles mehr.

In der Zotter Erlebniswelt rund um die Schokoladen Manufaktur in Bergl bei Riegersburg gibt es an jeder Ecke etwas zu entdecken: Kakaokino, Verkostungstour, Schoko-Laden-Theater, Essbarer Tiergarten samt Öko-Essbar Restaurant, Eissalon sowie der „Skywalk“.

Allein das Kino zählt 265.000 Besucher jährlich. 180 Mitarbeiter verarbeiten pro Jahr 600 Tonnen Schokolade. Jahresumsatz: ca 20 Millionen Euro. „Ich denke, Unternehmer sein kann man auch nicht lernen. Das ist man oder eben nicht. Und jetzt geh‘ ich Zitronenschoko kosten“, damit entschwindet Zotter Richtung Bolivien, um die „perfekte Kakao-Bohne“ zu finden!

„Der Josef  ist trotz des Erfolges „der Gleiche“geblieben. Überhaupt nicht abgehoben, einfach einer von uns Steirern!“, meint Taxilenker Franz Zehethofer auf der Fahrt zurück ins Hotel. Ja lache ich, nur eben ein wenig anders!!!

Für weitere Informationen  gehen Sie zur Zotter Manufaktur Webseite
(Fotoquelle Zotter)

Subscribe
Notify of
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen.