Kein Sommer für den Stadtkeller

Auch den kommenden Sommer wird der Eisenstädter Stadtkeller am Domplatz wohl seinen Betrieb nicht aufnehmen. Noch liegt in den Kellergewölben alles in Schutt. Und auch nach außen hin präsentiert sich das Objekt als riesige Baustelle. Eine Million Euro hat die Inhaberin einer Immobilienfirma bisher in das Projekt „Stadtkeller Neu“ investiert. Schon vor einem Jahr hätten Getränke und Speisen über die Theke laufen sollen. Daraus wurde nichts. Jetzt muss der Pächter Michael Dichatschek froh sein, wenn er im Herbst planmäßig das Lokal eröffnen kann.

Zuviel Unstimmigkeiten herrschen noch mit den Behörden: Wohin soll die Lüftungsanlage die schlechte Luft blasen? Nach vorne raus? Nach hinten? Alles ein wenig unklar. Auch das Denkmalamt meldet bei den Umbauten immer wieder Bedenken an. Mitte März gehen die Besprechungen in die nächste Runde. Immerhin dürfte das Problem der Fluchtwege, in dem über drei Etagen hinab reckenden Bauwerk, schon mal gelöst sein. „Im Sommer aufzusperren ist sowieso nicht ideal, weil da in der Gegend eine Vielzahl an Festen abgehalten wird und dann möglicherweise die Gäste fernbleiben könnten. Ich plane für den Herbst die Eröffnung“, sagt Dichatschek.

Seit der Stadtkeller vor Jahren wegen fehlender Genehmigungen schließen musste, stand das Gebäude leer. Nun wird vehement versucht, mit der Wiederbespielung des Gewölbes mehr Flair in das Eisenstädter Stadtbild zu bringen. Sollte es tatsächlich im Herbst zu einer Renaissance des Stadtkellers kommen, dann wird es sicherlich kein Lokal wie der Haydnkeller oder der Apostelkeller in Wien. Während Michael Dichatschek in das unterste Kellergewölbe führt, erzählt er seine Pläne. Es soll eine Cocktailbar mit Loungecharakter werden, gepaart mit einem Tanzboden! Danach richten sich auch die Öffnungszeiten – Donnerstag, Freitag und Samstag ab 16 Uhr.

Im ersten Untergeschoss, der schlauchförmig angelegt und gut etwa 30 Meter lang ist, sollen in den Nischen Tische und gemütliche Sitzgruppen aufgestellt werden. Ebenso soll eine extralange Bar Platz finden. Dazu ist im hinteren Abschnitt ein VIP-Bereich, den man je nach Bedarf buchen kann, vorgesehen. Der unterste Teil des Gebäudes soll als Partyraum gestaltet werden: Dj-Pult mit LED-Effekten, Tanzfläche sowie Stehtische und Bars. „Freitags soll vor allem das ältere Publikum angesprochen werden. Im Eingangsbereich könnten sich die Männer über Autos und Sport unterhalten, während die Frauen im Partykeller zu Discofox tanzen. An Samstagen sollen DJ’s für die jüngere Generation Dancefloor auflegen. Eintritt gilt ab 18 Jahre“, sagt Dichatschek. Der Partykeller soll auch mit Live Musik bespielt werden. Ebenso kann er für die veschiedensten Events angemietet werden.

Spielen die Behörden mit, wird sich im Herbst zeigen, inwieweit das Vorhaben auch tatsächlich umgesetzt werden kann. Aber noch ist es nicht soweit. Erstmal muss der Sommer kommen und vergehen…

Fotoquelle: Lothar Scheer – Virtualtourist
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