Kuhmodel

Kuhirte
Hoida oder Hiata. Für den Westen Österreichs nichts Ausgefallenes, für das Burgenland schon. Über Jahrhunderte prägte die Viehwirtschaft das Landschaftsbild im Seewinkel. Große Flächen wurden als Hutweiden genutzt, andere Bereiche wurden gemäht, um Winterfutter für die Tiere zu haben. Was vor 50 Jahren zu fast jedem burgenländischen Dorf gehörte, ist heute fast verschwunden. Fast. Denn es gibt sie noch – die Kuhherden und ihre Hirten. In Apetlon und in Illmitz haben wir drei Kuhhirten getroffen. Einer davon ist Sandor aus dem ungarischen Fertözeplák. Er treibt die Kühe frühmorgens um 6 Uhr auf die Weide und passt gut auf, daß er alle wieder bei Sonnenuntergang gesund in den Stall zurückbringt. Von 1. Mai bis 31. Oktober hütet er etwa 800 Rindviecher. Der Großteil stammt aus 2 Landwirtschaften in Illmitz; 200 kommen aus dem Nationalpark Seewinkel. Fährt man die Seestraße in Illmitz entlang, dann schaut man schon mal verdutzt, weil eine Kuhherde am Straßenrand grast. Die allerdings lassen sich weder von Rad- noch von Autofahrern stören. Sie finden sogar Freude am Umgang mit dem Paparazzo. Ursula, die braun-weiß gescheckte possiert gekonnt, wie ein Topmodel von Heid Klum, vor der Linse. Da soll noch einer sagen Kühe sind dumm!

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