Prag Reise

Wenn es eine Stadt auf der Erde gibt, die man im Laufe seines Lebens mal gesehen haben muß, so ist das Prag. Die zu Recht goldene Stadt an der Moldau sollte jeder für sich selbst entdecken – es lohnt sich! Und es gibt einige Überraschungen hier, mit denen man nicht gerechnet hat.

Einer der 1000 Orte, die man gesehen haben muß

judenfriedhof
Jüdischer Friedhof

Natürlich stehen an oberster Stelle die wunderschönen Bauwerke, allen voran die Karlsbrücke, die rund um die Uhr Faszination auf ihre Besucher ausübt, so wie alle anderen Brücken, die die verschiedenen Stadtteile über die Moldau verbinden; die beeindruckende Prager Burg mit dem noch beeindruckenderem Veitsdom; das jüdische Viertel mit dem jüdischen Friedhof, der was Fabelhaftes birgt und der ältesten, aktiven Synagoge der Welt! Überhaupt finden sich in der faszinierenden Silhouette Prags viele verschiedene Baustile, von Gotik, über Barock bis hin zu Jugendstil und Art Déco. Viele Schätze an Bauwerkwunder, die alle erhalten geblieben sind, umgeben von den Stars von Prag: den grazilen Laternen. Gerade am Abend hat Prag durch sie was geheimnisvolles, ja geradezu mystisches und durch das Spazieren auf dem Kopfsteinpflaster, kommt es einem dann vor wie eine Reise in die Vergangenheit.

Das tolle an Prag ist, das man alles ziemlich nah beieinander hat und daß der Stadtkern recht kompakt ist. TIPP: Mit der Strassenbahn kommt man überhaupt schnell und günstig von A nach B, und obendrein bekommt man noch eine Stadtrundfahrt.

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Kampa Park bei der Karlsbrücke

Spätestens auf der Prager Burg bemerkt man dann, daß die goldene tschechische Stadt von halb Asien bevölkert wird. Ach ja,  was ergibt ganz viele Sehenswürdigkeiten und ganz viele Asiaten auf einmal? Richtig: ganz viele Fotos! Es gibt wohl kaum eine andere Stadt auf der Welt, die so viel fotografiert wird wie Prag. Apropos Foto: Ein tolles Fotomotiv ist die Karlsbrücke, klar, allerdings von einer anderen Brücke fotografiert, zum Beispiel von der Manes-Brücke (Mánesuv Most). Gerade in den Abendstunden vor Sonnenuntergang kann man hier eine ganz tolle Stimmung einfangen, vor allem im Herbst mit fantastischem Licht. Überhaupt ist das Brückenpanorama in Prag einzigartig, so wie die einzelnen Brücken, jede für sich mit ihren kunstvollen Verzierungen sehenswert sind.

Deftig – Knödel – Bier

Zum Thema Essen und Trinken gibt es nur 3 Worte: Deftig – Knödel – Bier! Die böhmische Fleischküche mit den riesigen, flaumigen Knödeln muß man unbedingt probiert haben. Egal ob Nationalgericht Schweinsbraten mit Kraut oder den Lendenbraten (Svícková) auf einer Gemüse-Sahnesosse und Preiselbeeren, es ist einfach köstlich. Verhungern tut in Prag sowieso niemand, denn erstens bietet jedes Bierpub auch gleichzeitig böhmische Küche und zweitens ist das Essen hier echt leistbar. Restaurant-Tipp: die Kolkovna-Restaurant-Kette. Wir waren im Kolkovna Celnice, in der Nähe vom Pulverturm. Hier bekommt man ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, es gibt typisch tschechische Spezialitäten, aber auch leichte Küche sowie Gerichte zum Bier, alles exzellent zubereitet. Unbedingt das Kartoffelgratin probieren und beim Bier sollte man einen Schnitt aus Hellem und Dunklem vom Fass nehmen – genau der richtige Mix!

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Zimmer im Hotel Imperial

Eine regelrechte Prager Lokal-Institution ist das U Fleku. Das urige Brauhaus in der Neustadt wurde im Jahre 1499 gegründet und sollte ebenso auf der Prag-Liste stehen. Auch wenn es ein wenig touristisch zugeht, aber die rustikale Einrichtung, der Kellner, von dem man ein Bier so schwarz wie die Nacht vorgesetzt bekommt, kaum daß man sich niedergesetzt hat und die Harmonikaspieler, die sich im Schichtbetrieb abwechseln, sind ein Besuch allemal wert.

Ebenso legendär wie architektonisch besonders sind die Prager Kaffeehäuser, denen man ebenfalls einen Besuch abstatten und eine der guten Mehlspeisen wie Apfelstrudel kosten sollte. Eines davon ist das Cafe Imperial, welches zum gleichnamigen Hotel Imperial gehört. Ein 5-Sterne-Haus im Art Deco-Stil, welches elegante Zimmer und Suiten, sowie einen ausgezeichneten Service bietet. Das ganze in toller Lage in der Altstadt, 3 Minuten vom Shopping-Paradies Palladium entfernt und 10 Minuten vom Hauptbahnhof. Für ca. € 150,- die Nacht inklusive Frühstücksbuffet lässt sich hier wunderbar nächtigen.

Shopping-Paradies Prag

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Spielwarengeschäft Hamleys

Apropos Shopping-Paradies. Eine weitere Prag-Überraschung von vielen sind die sensationellen Einkaufsmöglichkeiten. Wenn einem jemand sagt, daß die tschechische Hauptstadt wohl zu den Orten in Europa gehört, wo man am besten shoppen gehen kann, so glaubt man es nicht bis man selbst dort war. Aber man muß sich eigentlich nur die gutgekleideten Prager ansehen! Es gibt hier alle Marken, von Prada bis Gucci. Und was ebenfalls verwunderliches: hier in Prag gibt es erstaunlich viele britische Geschäfte wie zum Beispiel Marks & Spencers, Debbenhams und sogar das Londoner Spielwarengeschäft Hamleys.

Shopping-Tipp: das ultimative Shopping-House ist das Palladium mit 200 Shops, 23 Restaurants, Cafes und Bars auf 5 Etagen. Weiters lohnt es sich die Allee entlang des berühmten Wenzelsplatz zu flanieren. Es gibt aber nicht nur die modernen Shopping-Malls und Geschäftsstraßen sondern auch kleine Lädchen und Boutiquen, zum Beispiel rund um die Prager Burg, die es wie kleine Schätze zu entdecken gilt und wo man das ein oder andere Souvenir mitnehmen kann.

Für Kunst- und Kulturhungrige bietet Prag sehr viel Stoff, angefangen von den vielen berühmten Persönlichkeiten, Künstler, Dichter, Maler und Schriftsteller wie etwa Franz Kafka, Rainer Maria Rilke, Alfons Mucha oder auch das große Angebot an Theater-, Ballett- und Schauspiel-Aufführungen, die täglich stattfinden.

Reise-Tipp: Wenn man die Möglichkeit hat, dann lohnt sich die Anreise mit dem Zug. Von Wien nach Prag fährt man 4 Stunden. Sehr bequemer Railjet-Zug, preiswertes Sparticket für € 19,- je Strecke.

Fazit: Prag ist voll von kleinen und großen Schätzen. Die Metropole an der Moldau gehört nicht umsonst zu den zehn meist besuchten Städten der Welt, 5 Millionen Gäste im Jahr können nicht irren.

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In Prag gibt es an jeder Ecke einen Würstelstand mit hervorragenden Klobassen (Würste) und traditionellen Baumkuchen. So war es in Wien früher mal. Jetzt findet man da hauptsächlich Kebap. Der guten alten Zeit Willen- macht´s doch wieder richtige Würstelbuden in Wien.

Den kroatischen Fussball-Fans wird das Prager Lokal U Fleku sehr bekannt sein. Dort wurde von ein paar Studenten 1911 nämlich der Fussballclub Hadjuk Split gegründet – wahrscheinlich nach ein paar Bierchen. Zumindest einen Spieler, der bei Hadjuk war, kennt fast jeder: Niko Kranjčar, der Sohn des ehemaligen Rapid-Kickers Zlatko Kranjčar. Niko spielt derzeit bei den Glasgow Rangers.