Schlager-Giganten am See

Fast ein Jahr lang mussten die Fans nun auf ihren „Hansi“ warten, bis es seit Vorankündigung letztes Jahr, dann am Dienstag Abend in Mörbisch auf der Seebühne endlich so weit war: Die Schlagergiganten am See mit den Paldauern, Nockalm Quintett, Brunner und Brunner, Nic P., Andreas Gabalier, Claudia Jung und dem Star des Abends, dem „alle“ entgegenfieberten: Hansi Hinterseer.

Allein die Anfahrt war relativ zeitaufwenig, und wer gedacht hat, er ist mit einer halben Stunde vorher da sein früh genug dran, der hat sich ziemlich getäuscht. Die Kollonne geriet schon hinter der Ortsausfahrt von Rust Richtung Mörbisch ins Stocken. Endlich angekommen, gings dann doch einigermassen flott auf die Seebühne, d.h. auf die Tribühne natürlich, denn vorne auf der Bühne stand bereits Gaby Schwarz in edles Rot gehüllt, die den musikalischen Sommerabend moderieren durfte. Andreas Gabalier, der symphatische junge Grazer, macht den Auftakt mit seiner „steirischen“ Ziehharmonika.

Es geht weiter, Brunner und Brunner, die wieder einmal ihren Abschied vom Musikgeschäft verkünden, begeistern das Publikum und mit ihrem Hit „wir sind alle über 40“, sprechen sie dem Publikum voll aus der Seele. Die „Nockis“ singen sich mit Schmusesänger Friedl wie immer in die Herzen der weiblichen Fans und die Paldauer sind mittlerweile auch schon gefeierte Stammgäste auf burgenländischen Bühnen. Doch so richtig kommt das Publikum einfach nicht in Fahrt. Der einzige, der wirklich zwischenzeitlich Stimmung reinbringt, ist Nic P. mit seinem Salzburger Naturell und neuen, alten Hits wie „Gloria“ und natürlich „Ein Stern“, bei dem alles singt und schwingt.

Und immer wieder die Ankündigung des Stars des Abends, Hansi Hinterseer.

Der Auftritt von Claudia Jung hat das Publikum nach Nic P.’s Sternen allerdings wieder ein wenig auf die Erde zurückgeholt. Die kühle Blonde konnte nicht so richtig Zugang zu ihren Zuhörern finden. Vielleicht lag es einfach an der Hitze und den kleinen blutsaugenden Biestern am See.

Pünktlich um Mitternacht kam er endlich, der auf den alle gewartet haben, der Mann aus den Bergen: Hansi Hinterseer. Man könnte auch sagen, ein Tourismusbotschafter aus Tirol stand auf der burgenländischen Seebühne, denn darum dreht es sich vor allem in seinen Liedern, der Mann singt von nichts anderem als von seinem geliebten Land der Berge. Doch einen Charme hat er schon der Hansi, er redet mit dem Publikum und geht auf die Menschen, seine „Leidln“ ein, als ob er sie schon jahrelang kennen würde, bei manchen ist es bestimmt auch so -bärig. So gegen 1 Uhr gibt es dann noch das grosse Abschlussfeuerwerk und wenn man Glück hat, ist man dann um 2 Uhr zu Hause.

Fazit: Dieses Jahr gilt bei den Festen und Festivals im Burgenland wohl, je länger desto besser. Das empfinden wir allerdings nicht so, und sind damit sicher nicht alleine. Ein 5-stündiges Schlagerstarkonzert ist einfach zu viel des guten!
Eine Frage bleibt letztenendes noch offen: warum wurde kein einziger burgenländischer volkstümlicher Künstler auf die Schlagerbühne geholt, denn da gibt es doch einige, z.B. Conny Mess, Kut Elsasser etc.

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Eine Burgenländerin war doch dabei: Regina Engel. Zwar im Vorprogramm aber immerhin. Egel von was der „Hansi“ sigt ob Tirol oder nicht, er füllt einfach die Tribünen.