Schönreden bringt keine Gäste

Der Burgenland Tourismus ist in die Saison 2016 sehr gut gestartet. Im Jänner konnte bei den Nächtigungen eine Steigerung von 16,2 Prozent erzielt werden. Das kann aber nicht darüber hinwegtrösten, dass seit 2011 auf der Stelle getreten wird. Jetzt kommt scharfe Kritik vom Direktor des Wirtschaftsbundes Walter Laciny: „Die Nächtigungszahlen wurden in den letzten Tagen wieder einmal als Gradmesser der Tourismuswirtschaft im Burgenland herangezogen. Dass der Bereich aber in den letzten Jahren stagniert und dass neue Konzepte und Ideen fehlen, sowie ein Versagen der Burgenland-Werbung am internationalen Markt zu beobachten ist, darüber redet aber niemand.

Im Tourismusjahr 2015 gab es im Burgenland 2,9 Millionen Nächtigungen. Das bedeutet ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Es kommen zwar mehr Urlauber ins Land, aber sie bleiben immer kürzer. Seit vier Jahren stagnieren die Nächtigungszahlen im burgenländischen Tourismus. Die Nächtigungszahlen der „Nichtösterreicher“, also die klassischen Urlaubsgäste aus dem Ausland, sind seit Jahren sogar rückläufig, rechnet Laciny vor. „Unser Land hat viel zu bieten, da sind neue Ideen und Konzepte gefragt. Mehr Betten sind aber nicht mit mehr Nächtigungen gleichzusetzen, dafür muss mehr getan werden.“

Die burgenländischen Beherbergungsbetriebe stehen in einem harten Wettbewerb. Laut besagter Statistik sind nach wie vor Vier- und Fünf-Sterne-Betriebe sehr gefragt. Sie punkten mit Qualität, für die immer mehr Gäste bereit sind zu bezahlen. „Aber, auch alle anderen Betriebe strengen sich an“, verweist Dir. Walter Laciny. „Es ist kurzsichtig, wenn seitens des Tourismus-Direktors der Ruf nach mehr Investitionen und eigenständigen Angeboten in den Qualitätsbetrieben rund um den See laut wird. Allerdings: Es fehlt an regionalen Angeboten, die etwa an spezielle Produkte und Gegebenheiten, wie den Uhudler anknüpfen, oder Programme, die die örtliche Handelsstruktur nutzen, zum Beispiel Parndorf. Diese zu koordinieren, ist Aufgabe des Burgenland-Tourismus. Die stagnierenden Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.“

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Wo sind die ausländischen Urlauber geblieben? Seit mehr als 10 Jahren nimmt die Zahl der ausländischen Urlaubsgäste im Burgenland rapide ab. Seit 1981 bis 2015 hat sich die Zahl der Übernächtigungen von den ausländischen Gästen sogar um mehr als 300.000 reduziert.