Schutz für eine Landschaft

RamsarZwischen Donnerskirchen und Purbach ist der Schilfgürtel am Neusiedler See besonders breit. Bis zu fünf Kilometer wächst das Schilf in den See hinein. Das macht dieses Kleinod zum Paradies für Vögel. Für seine Erhaltung wurde nun der erste Schritt getan. Das Land Burgenland, die Gemeinden Donnerskirchen und Purbach, sowie Esterházy als Grundeigentümer starteten nun das „Projekt Ramsar Reserve.“ Die Lebensbedingungen für die Tier- und Pflanzenwelt sollen gesichert werden. Zunächst wurde im Gebiet die Jagd auf Wasservögel komplett eingestellt. Im Wesentlichen baut das Vorhaben auf das etablierte Angebot des Welterbe-Naturparks Neusiedler See Leithagebirge, wie beispielsweise der touristischen Bootsexkursion Wulka-Safari im Donnerskirchner Kanal auf.

Der Neusiedler See, seine Uferräume und die Orte dazu, wurden 2001 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Bereits 1977 wurde der Neusiedler See als Biosphärenpark anerkannt. Zudem ist das Gebiet das größte der 19 österreichischen Ramsar-Gebiete und steht seit 1982 als Feuchtgebiet unter besonderem Schutz. In der Region liegt außerdem der Naturpark Neusiedler-See Leithagebirge, der dieses Prädikat als einer von 47 heimischen Naturräumen trägt. Das größte Schutzgebiet stellt ohne Zweifel der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel dar. Dieser wurde 1993 gegründet und zählt zu den einzigartigsten Naturräumen Europas.

Die Ramsar-Konvention ist ein Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasservögel. Angestoßen von der UNESCO, stellt es einen völkerrechtlichen Vertag dar, der am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar geschlossen wurde. Es stellt damit eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Naturschutz dar. Der Vertrag wurde von 21 Gründerstaaten unterzeichnet. Bis 1999 hatten insgesamt 119 Staaten den Vertrag ratifiziert – gegenwärtig sind es 168. Eine Deklaration als Ramsar-Gebiet ist keineSchutzkategorie im eigentlichen Sinne, sie stellt keine konkrete rechtliche Handhabe dar, sondern ist ein „Gütesiegel“. Der Schutz selbst ist auf freiwilliger Basis der Unterzeichnerstaaten.

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