Slovakia-Ring – eine Falle

„Wer möchte nicht“, meinte einmal Niki Lauda, „am internationalen Motorsport-Geschäft mitnaschen?“ Sogar der Ostblock, als dieser es auch noch tatsächlich war, brachte sich da ein und baute – vor allem in Ungarn – eine Rennstrecke nach der anderen.

„Was die Madjaren und Tschechen können, das trauen wir uns ebenso zu“, sagten sich clevere slovakische Manager und errichteten nun vor kurzer Zeit in der Nähe von Bratislava einen Ring. Diese Strecke, mit sämtlichen Nebeneinrichtungen, spielt auch wirklich „alle Stückerl`n“. Nur eines wurde bei diesem aufwendigen Bau nicht bedacht, dass man darauf nämlich auch Rennen austragen sollte. Denn nur als Teststrecke erscheint der Aufwand doch zu groß.

Und Rennen wird man auf diesem Ring sicher nie starten können. Der plausible Grund dafür liegt auf der Hand: Die wohl wichtigsten Sicherheitseinrichtungen einer Motorsport-Renn= strecke sind einfach nicht vorhanden – die entsprechenden Sturzräume. „Da gibt es kein einziges Kiesbett, das bei einem Ausritt Wagen oder Maschine die Geschwindigkeit  nimmt und dadurch schwere Unfälle verhindert“, sagte uns ein Experte, „ausserdem ist diese Strecke besonderes für Motorräder brandgefährlich, weil du mit dem Kopf unmittelbar neben den Leitschienen fährst!“

Wir von pannonien tivi können dem nur beipflichten – am eigenen Leib mußten wir nämlich diese laienhaften, baulichen Missstände verspüren. Bei einem Testtag auf dem Slovakia-Ring schlitterte unser Mann mit einem rennmäßig adaptierten „Ferrari 355“ mit 200 km/h in die Leitplanken. Und zwar auf einem Streckenteil, der direkt neben der Leitschiene verläuft, unmittelbar nach einer Kuppe, ähnlich wie auf einem berühmten Streckenteil in Spa! Fazit: der Wagen wurde zertrümmert, der Fahrer verletzt! Gäbe es dort ein Kiesbett, wäre so gut wie gar nichts passiert.

Wir können nur jeden, ob Hobby- oder Rennfahrer, warnen, den Ring solange nicht zu benützen, bis dieser sicherheitsmäßig umgebaut wurde.