Theater um Restaurant auf Burg Forchtenstein

Burg ForchtensteinDas Land Burgenland und Esterházy – ein Gespann, das einfach nicht kann. Die Liste der Scharmützel ist lang: Der Streit um Schadenersatz, weil das Land als früherer Pächter des Schlosses den Instandhaltungspflichten nicht nachgekommen sei; das Gerangel wegen der Eigentumsrechte beim Bau der Umfahrung Schützen; der drohende Rausschmiss von Intendant Wolfgang Werner bei den Opernfestspielen Sankt Margarethen, weil die Zuschauer ausbleiben. Der neueste Schuss vor den Bug von Landeshauptmann Niessl betrifft das geplante Restaurant auf der Burg Forchtenstein.

Die Wehranlage lockt jährlich 100.000 Besucher an. Derzeit verköstigt jedoch nur das kleine Café Grenadier die Gäste. Das neue Restaurant hingegen soll tagsüber mit regional-typischer Küche verwöhnen und abends zum Ort für kulinarische Erlebnisse werden. Für das Vorhaben sind 2,3 Millionen Euro notwendig. Esterházy investiert dabei 1,9 Millionen Euro. Zur Gesamtsumme fehlen noch 400.000. Der Anteil des Landes beträgt dabei nur 100.000. Und ohne Landesbeteiligung gibt es  auch kein EU-Geld. „Gibt’s kein Geld vom Land, gibt es kein Restaurant“, betont Matthias Grün, Direktor der Esterházy Stiftungen.

Warum ist der Großgrundbesitzer Esterházy überhaupt auf Fördergelder angewiesen? „Die Einnahmen der Esterházy Privatstiftung werden in die Erhaltung und in die attraktive Präsentation der Burg Forchtenstein investiert. Das kostet permanent sehr viel Geld und bei großen Projekten, wie dem Bau des Restaurants, ist es auch für die Esterházy Privatstiftung ohne Unterstützung schwer, solche Projekte alleine zu realisieren“, meint Matthias Grün.

Die dafür notwendigen Fördermittel der EU wurden bereits vor über einem Jahr beantragt. Die Zusage des Landes Burgenland für die angestrebten 100.000 Euro ist noch immer ausständig. Das Büro von LH Hans Niessl ließ verlautbaren, dass noch geprüft werde, ob die bisherigen Anträge überhaupt rechtmäßig erfolgt sind.

„Offenbar kennt Herr Landeshauptmann Niessl den Sachverhalt nicht oder wurde bewusst falsch informiert“, ärgert sich Grün. „Alle Gutachten sind positiv, die Förderwürdigkeit wurde bereits mehrfach umfassend bejaht“.

Letztlich verhindert politische Willkür ein touristisches Leitprojekt für das Burgenland und die gesamte Region Rosalia! Die Baupläne für  das Restaurant schlummern allerdings auch schon seit fast 10 Jahren in der Schublade des Architekten. Manche Projekte scheinen eben nur da zu sein, um dem Land Burgenland eins auszuwischen. Esterházy und das Land Burgenland. Was für ein Theater!

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