Tourismusoffensive für 3 Millionen Nächte

Das Burgenland brütet eine Vielfalt an Ideen aus, um den Tourismus kräftig voranzutreiben. Schließlich will man endlich auf 3 Millionen Nächtigungen im Jahr kommen. Von Jänner bis Ende Mai 2011 wurden zwar Minuszahlen geschrieben, dies lag  jedoch überwiegend an den Feiertagen, die sich vom Mai in den Juni verzogen. Schlussendlich konnte das Burgenland im ersten Halbjahr doch noch ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr einfahren.

Nun aber zu den Ideen, mit denen Landesrätin Mag. Michalea Resetar und Tourismuschef Mario Baier den Gästehimmel stürmen wollen.

Dahoam is a schain

Mit einem Aufruf an alle Burgenländer doch in ihrer Heimat Urlaub zu machen startete Anfang Juli die Kampagne „Urlaub im Burgenland“ . Der Anteil der Heimischen liege lediglich bei 4,9 Prozent bedauerte damals Landesrätin Michela Resetar und verwies auf die Steiermark und Niederösterreich, die mit 22,5 und 16 Prozent einen hohen Anteil am Urlaub im eigenen Bundesland haben. Zu wenig Patriotismus wirft Resetar den Einheimischen weiters vor. Zieht es die Burgenländer tatsächlich in die Ferne? Ja, tut es. Davon bleibt auch die Tourismus Landesrätin nicht verschont. Sie urlaubt mit Familie in den USA. Eine der Ausnahmen: Landesrat Helmut Bieler. Er sonnt sich lieber am Neusiedlersee. Zeigt, dass ein Politiker Vorbild sein kann.

Stille Post

Unterstützung findet obiges Vorhaben durch die Reklame:“Psst…! Verraten Sie uns Ihren Liebsten.“ Dabei sollen Einheimische ihren persönlichen Geheimtipp verraten! Gesucht werden Dorfbäcker, eine noch unentdeckte Thermalquelle (Anm.d R.: wie wäre es mit den Heißwasserquellen in Oggau, die durch das Thermalbad Sauerbrunn verstopft wurden), den idyllischsten Ausblick auf die Naturschönheiten, Kulturdenkmäler, Gaststätten mit besonderen Spezialitäten, Brauchtum, Traditionen, Tänze, Gesänge und so weiter. Wer mitmachen möchte, findet in den Bankstellen der Raiffeisengruppe Burgenland oder in den Gemeinden die Teilnahmekarten. Einsendeschluss ist der 30. September 2011. Die fünf besten Einsendungen werden mit einem Urlaubswochenende belohnt. Bis dato findet sich allerdings auf der Homepage des Burgenland Tourismus kein einziger Geheimtipp. Womöglich hält man die Tipps unter Verschluss, bis endlich der Sommer vorbei ist!

Im Puls der Leuchttürme

Einen weiteren Impuls erhofft sich Landesrätin Resetar von dem Wettbewerb „Leuchtturmprojekte“.  Bis 2013 werden jährlich eine Million Euro an Fördergelder für touristische Innovationen ausgeschüttet. Bis zu 10 Projekte sollen österreichweit mit max. 50 {b0bbd86789de453432054ae892e9a044ba6f319f644659b13657b08df26e24af} gefördert werden. Die Kosten müssen mindestens 150.000 Euro betragen. Die Förderung ist mit 200.000 Euro begrenzt. Gefördert werden Vorhaben in den verschiedensten Bereichen: Angebot und Verkauf regionaler Schmankerl, Genusserlebnisse in einem bäuerlichen Betrieb, Angebote im Ökotourismus, Erzeugung von Ökoenergie und vieles mehr – und, natürlich buchungsrelevante Strategien. Neue Produkte im Tourismus sind gefragt. Das ist auch ein Schwerpunkt der Tourismusstrategie bis 2015″, sagt Michaela Resetar.

Wenn die Burgenländer nicht zu Hause ihre Ferien verbringen wollen, dann müssen eben frische Gäste her. Da sind alle Ideen willkommen. Damit soll die 3 Millionen Marke erreicht werden.

Bei seiner Vertragsunterzeichnung im März 2010, sprach Tourismuschef Mario Baier noch von effektiven Strukturen und intensiver Qualitätssteigerung um in den nächsten Jahren das Ziel von «3,5 Millionen» Nächtigungen Realität werden zu lassen!

Übrigens: Mario Baier bleibt bis 2015 Geschäftsführer des Burgenland Tourismus!

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All diese grossartigen Ideen wären nicht notwendig, wenn nur Burgenland Tourismus endlich damit anfangen würde, sich um die Vermarktung zu kümmern. Als Touristiker hat man die Wahl zwischen Kollegen, die keine Ahnung haben und Kollegen, bei denen man förmlich um Unterstützung -und hier geht es nur um Ideen – betteln muss, um am Ende dann doch wieder nichts zu bekommen. Offensichtlich geht es dem Burgenland Tourismus doch sehr gut…