Ungarn: Empfindliche Strafen für Verkehrssünder

Bevor die große Reisewelle einsetzt, tritt in Ungarn noch schnell eine Änderung der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Ab 1. Juli 2011 geht die Polizei härter gegen Vekehrssünder vor. Bei überhöhter Geschwindigkeit, Nichtbenutzung des Sicherheitsgurts, Überfahren von Kreuzungen bei Rotlicht oder Trunkenheit am Steuer, kann die Straßenpolizei Geldstrafen zwischen HUF 10.000,–( 38.– Euro) und HUF 300.000,– ( 1.130.– Euro) an Ort und Stelle verhängen. Bisher durften die Polizisten wegen Korruptionsgefahr, nur Strafzettel verteilen. Doch jetzt gilt: Wer nicht sofort bezahlt, darf nicht weiterfahren. Das Fahrzeug wird aus dem Vekehr genommen; der Führerschein wird eingezogen. Der Lenker erhält dann eine  Mitteilung über die verhängte Geldstrafe, den Aufenthaltsort des Fahrzeuges und die gesetzlichen Bestimmungen – in deutscher, englischer oder russischer Sprache.

Und es kommt noch schärfer: Falls während einer Verkehrskontrolle festgestellt wird, dass der Lenker oder der Fahrzeughalter bereits eine ungarische Verwaltungsgebühr schuldet, kann dies ebenfalls zur Zurückhaltung des Fahrzeuges führen. Dazu hat das ungarische Innenministerium vor wenigen Monaten ein zentrales Sündenregister eingerichtet. Wer also noch vor kurzem die „gelben Schecks“ einfach aus dem Seitenfenster warf, kann nun rückwirkend zur Kasse gebeten werden. Oder, sein Auto landet auf dem Parkplatz „Irgendwo.“ Hoffentlich wissen die Beamten später noch, auf welchem „Irgendwo“ sie die eingezogenen Fahrzeuge abgestellt haben!

Weiters wird in  Ungarn bei Verkehrskontrollen auch die Begutachtungsplakette des Fahrzeugs überprüft. Ist diese abgelaufen, werden der Zulassungsschein und die Kennzeichentafeln eingezogen. Die in Österreich geltende Toleranzfrist von vier Monaten wird in Ungarn nicht akzeptiert! Es wird daher von Fahrten nach Ungarn mit abgelaufenem „Pickerl“ grundsätzlich abgeraten!

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Die viel zitierten Gurken in der EU sind zwar nicht mehr genormt, dafür hat man aber auch bei den Verkehrsvorschriften kein Vereintes Europa. Unsere Poltiker loben zwar alles was mit Schengen zu tun hat, aber auf vielen Gebieten herrscht noch der Durcheinander wie vor 30 Jahren. Vielleicht findet sich unter den Österr. Politikern und EU-Beamten ein Lobyist der sich solcher Dinge annimmt.
Kurz

Wenn die so weitermachen und das Einbehalten von Fahrzeugen wirklich durchführen (nur weil das Pickerl abgelaufen ist) sehen die mich nie wieder! Sind bald wieder kommunistische Verhältnisse im Land….. der Staat ist Pleite nehm ich mal an.

Der Staat IST pleite!