Vom 17. bis 20. September verwandelte sich der Domplatz in Eisenstadt zum großen Open-Air-Wohnzimmer mit gut sortierter Bibliothek, Riesen-Sitzsäcken zum Drinversinken und überdimensionalen Flauschedecken zum Reinkuscheln und Schmökern- am liebsten den lieben langen Tag lang.
Dazu noch ein Glas Rotwein vom Genuss-Region-Stand. Endlich mal sich Zeit nehmen, die Nase in ein Buch reinzustecken, und sei es nur so lange bis der Bus kommt. Und manchmal lässt man den Bus dann sogar sausen…
Vor allem als es dann am Freitagabend das Highlight, die Lesung von Paul Grote gab, mit seinem Krimiroman „Verschwörung beim Heurigen“ – Krimi- must have für alle, die die Region um den Neusiedler See lieben und leben, die den Wein lieben und den Schmäh‘ des Berliner Schriftstellers. Wir haben mit Paul Grote kurz small getalkt – im wahrsten Sinne:
pan.tv: „Herr Grote, wie sind Sie denn überhaupt aufs Burgenland gekommen?“
Paul Grote: „In erster Linie durch den Kontakt zur Winzerin Birgit Braunstein, sie hat mich sozusagen hergeholt. Wein ist ja immer wieder ein grosses Thema in meinen Büchern. Ich war 15 Jahre im Journalismus für Südamerika tätig und so kam ich auch zu meiner Leidenschaft zum Wein. Hier im Burgenland gibt es ja diese Vereinigung der 11 Frauen, die Wein machen. Das finde ich sehr interessant, denn bei meinen Lesungen haben mich immer wieder diese ständigen Sprüche geärgert, von wegen Frauen könnten keinen Wein machen usw.“
pan.tv: „Und was spielt der Wein für eine Rolle in Ihren Büchern, vor allem im Bezug auf die Krimistory?“
Paul Grote: „Weine wiederspiegeln das Land, auf dem sie gewachsen sind. Sie eröffnen eine Welt, Schauplätze, die man persönlich kennt und mit ihr die Menschen, die darin leben und daraus entsteht die Geschichte. Wein ist die Hauptperson, das Verbrechen um den Wein, das bin ich.“
pan.tv: „Die Orte und die Namen der Hauptpersonen im Buch sind teilweise bekannte Namen von Personen die hier zwischen Eisenstadt und rund um den Neusiedler See leben. Das ist vor allem sehr spannend wenn man aus der Region kommt und diese Menschen im wirklichen Leben vielleicht unter diesen Namen kennt. Geht es da wirklich um diese Personen in Ihrem Buch?“
Paul Grote: „Nun es ist alles verklausuliert, man weiß nicht genau wer wer ist, es vermischt sich. Manche Fragen um gewisse Personen werden sich beim Lesen auch von alleine klären, ( grinst).
Aber generell muß ich sagen, daß die Leute hier sehr offen sind, es ist eine sehr gastfreundliche Region und vor allem ist es eine ehrliche Freundlichkeit und nicht aufgesetzt.“
pan.tv: „Wie schmeckt Ihnen denn der Wein hier im Burgenland?“
Paul Grote: „Sagen wir’s so – schlechte Weine kenne ich nicht!“
pannonien.tv sagt Danke Herr Grote für diese Treffen, den schönen Abend mit der äußerst unterhaltsamen Lesung, auch der Gestaltung des Vortrags und vor allem für dieses Buch, welches die Orte des täglichen Lebens im Burgenland in ein ganz neues Licht rücken – so richtig als „Ort des Geschehens“.
Übrigens: StadtLesen geht weiter und zwar in Linz, St.Pölten und zu guter letzt in Wien.
Infos: StadtLesen.com
www.paul-grote.de
