Weiter Ärger mit der Ortstaxe

Weiter geht die Debatte um die Erhöhung der Ortstaxe: Die Gäste sollen pro Kopf und Nacht um 60 Cent mehr bezahlen, um dem Burgenland Tourismus über die Runden zu helfen. Das dies Touristen abschrecken könnte, stört die Finanzplaner in der Landesregierung nicht. Nachdem ab 2013 die Fördermittel der EU schrumpfen, braucht man andere Einnahmequellen. Dem Burgenland Tourismus  fließen bei 3 Millionen Nächtigungen durch die Erhöhung dann zusätzlich 1,35 Millionen Euro pro Jahr in die Tasche.

Die lukrierten Mehreinnahmen werden für die Tourismuswerbung, das Marketing und die Strategieumsetzung benötigt; Nutznießer sollen auch möglichst viele touristische Betriebe und Dienstleister sein. Ziel ist es, die Tourismus Strategie Burgenland 2015 rasch und erfolgreich umzusetzen; so sieht es Tourismuschef Mario Baier.

Mit den ersten Maßnahmen zur Strategieumsetzung wurde gerade begonnen: ein landesweites Online-Reservierungssystem und ein für alle touristischen Partner verfügbares Routenplanungsprogramm wurde vor kurzem installiert. Jetzt gilt es, das Online Marketing und die Werbekommunikation über mobile Medien und soziale Online-Netzwerke so zu steigern.

Die Strategien werfen allerdings viele Fragen auf: Welches Routenplanungsprogamm, wo doch Google seit langem so ein Tool gratis bereitstellt? Das kann sich  jeder selbst installieren und der Burgenland Tourismus verlinkt auf seiner Homepage sowieso auf den Google-Routenplaner.
Sind mit den sozialen Netzwerken Facebook und Goolge+ gemeint? Das kostet maximal den Personalaufwand. Wie will man das landesweite Bookingsystem hochziehen? Dort lassen sich nicht einmal Hotelbewertungen abgeben, wie dies bei großen Systemen HRS, BOOKING.com, HOTELclub, HOTEL.de und anderen heute üblich ist.

Selbst die schön aufgemachten Broschüren „Natur“, „Kultur“, „Sport“, „Reiten“, mit den noch schöneren Bildern im Innenteil und den mehr als dürftigen Informationen im Bildtext, finden wenig Anklang. Der Burgenland Tourismus verteilte diese „Meisterwerke“ zu Beginn des Jahres. Wenn sie  nicht schon längst den Weg in den Papierkorb gefunden haben, dann liegen sie staubbedeckt in den Regalen nutzlos herum. Ein anderes Beispiel für die „sinnvolle“ Ausgabe von Geld sind die Kurierbeilagen des Südburgenland Tourismus: Geschickterweise ließ man diese im Burgenland, NÖ, und Wien an einem Sonntag verteilen, anstatt die gesamte Österreichauflage damit zu bestücken – Kosten: ca. 40.000 Euro.

Dass bei diesem Vorgehen manch‘ Tourismuspartner nicht mitspielen will, ist nur zu verständlich.

Für Mario Baier, Direktor vom Burgenland Tourismus, ist die Erhöhung der Ortstaxe enorm wichtig: „Unsere Mitbewerber in Österreich und im Ausland haben die Latte sehr hoch gelegt. Wenn wir hier im Werbeauftritt nicht mithalten können, kann uns das schönste Hotel, der beste Winzer oder der attraktivste Radweg nicht darüber hinweg helfen, wenn diese Informationen sozusagen an der Grenze zum Burgenland aus Mangel an Budgetmitteln hängen bleiben. Die dafür notwendigen Ressourcen aus der Ortstaxe zu lukrieren, halte ich für eine absolut richtige Entscheidung des Landes, denn damit wird in der Praxis – so wie bisher – kein einziger Unternehmer belastet!“

Anmerkung der Red.: Dafür flattert alle Jahre die Aufforderung des “Burgenland Tourismus” in die Büros der Unternehmen, die Nettoumsatzzahlen des Vor-Vorjahres bekannt zu geben. Grund: Der Tourismusförderungsbeitrag wird fällig.

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und noch was….
in NOE steht die ortstaxenerhöhung auch an, die wollen sogar auf 2,20 Euro gehen!!!

lest euch lieber mal die marketingpläne durch, dann wisst ihr was der burgenland tourismus für euch macht. aber ihr jammert ja lieber herum, das ist es, was ihr am besten könnt…..

Schon die neuen tollen Broschüren gesehen? Da ist Jammern angesagt denn loben? *lach* nein wirklich nicht

wenn vernünftigen Sachen FÜR den Tourismus des Burgenlandes getan werden mit dem Geld das sie mehr einnehmen – toll, aber das was bisher passiert ist.. ein Graus

Der BT wirbt für Radtourismus und es gibt keine passende Burgenland Radkarte (diese ist schon seit knapp 1 1/2 Jahren nicht mehr erhältlich) und ein Burgenlandführer? Den sucht man vergebens das sind nur zwei Kleinigkeiten und nicht mal die gibt es..

Vom Marketing fang ich lieber erst gar nicht an, mir war Herr Gucher viel sympahtischer..

Bin selber Zimmervermieter und damit auch ein betroffener dieser ungerechtfertigten erhöhung.
In NÖ beträgt die Ortstaxe nur € 1,-.
Warum man bei uns plötzlich von € 0,90 auf € 1,50 erhöht ist für mich nur dadurch zu erklären das man offensichtlich wieder ein paar Sesselkleber mehr einstellen und durchfüttern möchte.
Denn für die Leistung die angeblich der Landeshauptmann sowie die zuständige Landesrätin bzw der Chef vom Burgenland Tourismus vollbringen sollten wir eigentlich noch Geld von diesen Herrschaften zurückbekommen.
Und wie ich die zuständige Landesrätin kenne wird sie auch wieder gefälschte Übernächtigungszahlen bekanntgeben.

Die tourismuspagagefunktionäre
incl dem landeshauptmann und seinem stellvertreter
die auf kosten der selten sich ins burgeland verierten
touristen zahlen denen oben genanten den urlaub.
Uns burgenländer erzählen sie dann vom grossen erfolg
vom burgenland. Habe so die schnautze voll und werde daher
mit den burgenländern gegen diese ratten ankämpfen. Bin derzeit selber auf urlaub
In ägypten wie jeder anständige burgenländer aber selber bezahlt.
Info an die schweinepage!

Der Burgenland Tourismus ist ein hocheffizientes leistungsstarkes PR Unternehmen das zu 100% um seinen einzigen Kunden, den Herrn Landeshauptmann, kümmert. Erkennbar ist das in den Statuten des Burgenländischen Landestourismusgesetztes.

Sinn und Zweck des Burgenland Tourismus ist Werbung und Promotion für unseren geliebten Landesführer. Ganz besonders in Vorwahlzeiten, wo wir BurgenländerInnen mit hochglanzwohlfühlbrochüren über unser schönes Land und seine grandiosen Führer nur so zugeschüttet werden.

Gegen den Burgenlandtourismus ist dem Faymann seine ÖBB nur eine billige Diletantenpartie.

Geh heut‘ bist aber geladen!