Wenn wir chillen auf den Pisten

Schon mal was von Chill-outRiding gehört? Nein? Dann schön weiterlesen, denn das könnte der Renner diesen Winter werden, und zwar auf den angesagtesten Skipisten. Denn für alle, die das Skifahren vor lauter Angst vor wilden Rasern aufgegeben haben, gibt es jetzt relaxtes Skifahren in eigens dafür präparierten Pisten. Dann heißt es nimmer querfeldein durchs Gelände düsen, sondern entspannt durch die Landschaft dösen.

Das soll jetzt natürlich nicht heißen, daß Schluss ist mit willenlosem dahinheizen, Spass und Action am Skifahren und Snowboarden. Doch wenn man dann mal unter einer Fahne durchfährt auf der ChilloutRiding draufsteht, dann heißt es ‚Halt, Entschleunigen!‘ Das ist übrigens auch das Kuriose dabei: man macht eigentlich genau das Gegenteil vom Skifahren. Denn dann, wenn es zwangsläufig irgendwann einmal zu einer Beschleunigung kommt, wird beim Chill-outRiding einfach entschleunigt. Das Wort Entschleunigung, hat übrigens sehr grosses Potential zum Wort des Jahres, na zumindest der Wintersaison 2010/2011 zu werden.

Aber mal ernsthaft, es steckt natürlich auch eine Idee dahinter. Abgesehen von der immer grösser werdenden Unfallgefahr auf nationalen und internationalen Skipisten, soll es auch für die Wintersportler, die den Schnee, die Landschaft und die Natur drumherum geniessen, ja sogar dabei entspannen wollen, die Möglichkeit geben, das auf sicheren und eigens dafür ausgerichteten Pisten zu erleben. Dem ganzen hat man dann noch einen Namen verpasst und fertig ist die neue Wellness-Sportart.

Es gibt sogar eine eigene Philosophie  dahinter. Einem ChilloutRider sind drei Werte wichtig und bewusst:
Die Einstellung – Die Wahrnehmung – Das Erleben. Oder eben: Relax. Enjoy nature. Have fun.

Und natürlich gibt es auch spezielle Kurse für entspanntes Skifahren. Das wichtigste dabei, na wie kann es anders sein, die Atmung! Bewusst einatmen, bewusst ausatmen – wie Yoga und Pilates, eben nur auf Skiern. Über alle Sinne die Eindrücke aufnehmen auch z.B. über das Gehör, die schöne Landschaft erleben und den Schnee unter den Füssen ganz neu spüren. „Und in den Kurven  fliegen wir wie ein Adler in schwerelosem Zustand“, so lernen wir es jedenfalls dann von unserem Chill-outRiding-Skilehrer. Entspannen vom Entspannen kann man sich danach in ausrangierten Liftsesseln, die überall neben der Piste in der Landschaft rumstehen. Denn auch entspannen ist ganz schön anstrengend, man glaubt es kaum.

Dabei ist Chill-outRiding ja auch nichts für Anfänger. Die dafür ausgesuchten Strecken entsprechen einer „roten Piste“, also mittlerer Schwierigkeitsgrad.

Ja, und wer hat’s erfunden? Na, die Schweizer. Also ChiloutRiding made in Switzerland.

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