Aspirin ist eine Droge

aspirinFünf Stufen hinunter. Eine drei Meter lange „Budel“. Zwei bis drei Bistrotische. Und wenn 20 Leute im Lokal sind, ist schon gerammelt voll. So zeigt sich das „Aspirin“ in der FUZO Eisenstadt – gleich neben der Müntz-Apotheke – seit Anbeginn. Genau genommen seit 25 Jahren. Hin- und hergerissen von verschiedenen Pächtern, scheint es, als ob das „Kellerlokal“ doch noch die richtigen Partner gefunden hätte. Niki und Gábor haben es geschafft das Mini-Bistro nun schon seit 5 Jahren am Laufen zu halten – und das ganz ordentlich. Zum Jubiläum am 8. Oktober verzichteten Freunde und Gäste ganz auf Medikamente. Ließen dafür aber mit viel Bier und Wein das „Aspirin“ hoch leben. „Jahrelang war dies mein Wohnzimmer. Eigentlich verbrachte ich hier mehr Zeit als in der Arbeit oder Daheim. Es ist wie eine Droge, die dich die Treppe hinunterzieht“, schwärmt Fritz, einer der treuen Gäste. Natürlich brachte Fritz auch ein Geschenk mit. Wie viel andere auch. Nur ein Geschenk fehlte. Nämlich jenes von der Stadtgemeinde. Frei nach dem Motto: „Was schert mich die Gastro in der Stadt?!“, glänzten Bürgermeister & Co. durch Abwesenheit.

Aber wer nicht kommt, kann auch nicht mitreden. Daher gab es dann auch die typischen Wirtshausgespräche ohne politischer Beteiligung. Resumee: Ohne den Aktivitäten von Esterházy würde es der Innenstadt ganz schlecht gehen. Jetzt verzieht sich auch noch die Gebietskrankenkasse an die Peripherie. Darunter leiden die Geschäfte der Innenstadt. Finanzielle Verluste bleiben nicht aus!

Die Eröffnung eines neuen Kleidergeschäftes und der geplante Neubau eines Kinos machen das Kraut auch nicht fett. Aber was für ein Schildbürgerstreich. Erst weicht das Kino einem Politbüro, dann will man vis à vis wieder ein – angeblich auf Stelzen gezimmertes – Kino hinsetzen, das der Innenstadt Schwung verleihen soll. Ein bisschen mehr Wertschätzung für die Lokale wäre angebrachter. Auch etwas bunter könnt es sein. Lokale wie das Aspirin bringen neue Gäste in die Stadt. Von dieser Art Gastronomie sollte es mehr geben. Am 15. Oktober heißt es wieder: Gratisbier und Würsteln. Dann, wenn die alteingesessene Buchhandlung Nentwich seine 150 Jahre feiert. Eventuell schafft es dann Bürgermeister Mag. Thomas Steiner zu kommen – das Rathaus liegt ja gleich nebenan.

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