Das „Neue“ Huber

Derzeit geschlossen – zu verpachten! Update 12. Juli 2020

Das Restaurant Huber in Fertörakos galt jahrelang als „Das“ Speiselokal hinter der nahen Grenze zu Mörbisch. Bevor es um 11 Uhr vormittags aufsperrte, bildete sich schon eine kleine Schlange vor der Stiege zum Eingang. An Wochenenden bekam man ohne Reservierung gar keinen Platz. Ein Landgasthof mit viel Holz und alten bäuerlichen Utensilien zum Verlieben. Vor 2 Jahren sagten die Original-Hubers der Gastroszene in Fertörkaos Adieu. Senior Huber ging in den Ruhestand über; die Töchter verließen den verschlafenen Ort am Neusiedlersee und zogen Richtung Wien. Dort betreiben Sie nun im Finanzministerium die Kantine. Das Restaurant selbst wurde im September 2018 verpachtet. Dennoch behielt es seinen Namen; „Huber Etterem“. Ja, und es hat offen – das ganze Jahr über.

Der neue Betreiber heißt Gergő Gönye: „Ich habe vor, den Betrieb wie gewohnt weiterlaufen zu lassen.“ Wir haben einen langen Weg vor uns, aber wir wollen das gesellschaftliche und kulturelle Leben ins Zentrum von Fertőrákos zurückbringen.”

Neben dem Namen wurde auch am Ambiente nichts verändert. Die nostalgischen Sepia-Bilder hängen noch immer an derselben Stelle im Gastraum. An der Bar steht noch mein geliebter Barhocker, als ob er auf mich gewartet hätte. Nur hinter dem Ausschank lacht ein anderes Gesicht hervor. Nicht mehr die hübsche Kristina oder die smarte Fanny, sondern eine junge Ungarin, die leider fast kein Deutsch spricht. Umso besser kann dies Thomas der Service-Leiter. Er war zuletzt in Bregenz, ebenfalls im Service tätig, und beherrscht die deutsche Sprache perfekt. Sie sollten nach ihm fragen, wenn sie „ins Huber“ kommen. „Die Rezepte haben wir zu 60 Prozent vom „Alten Huber “ übernommen“, erklärt er, während die Bedienung eine geröstete Leber mit Letscho und Eiergersteln (2.050 Ft) auf den Tisch stellt. Als wollte er schon vor dem ersten Bissen darauf hinweisen, daß das Essen genauso schmecke wie beim Vorbesitzer. Tut es aber nicht! Es schmeichelt dem Gaumen auf andere Weise – durchaus köstlich. Die Leber wird ein wenig anders zubereitet, als ich es von meiner Wiener Oma kenne – weniger Röstaromen und größer geschnittene Stücke.

Auf der Speisekarte finden sich neben den typisch ungarischen Spezialitäten wie Rindsgulyas mit Rotwein und Nockerln (2.850 Ft.) und Zigeunerbraten mit Bratkartoffeln (2.850 Ft.) viele Fischgerichte. Forelle mit Mandeln, um 3.250 Ft. (ca 9.80 Euro) oder gebackenes Welsfilet mit Paprikasoße um 2.850 Forint oder Lachsfilet dazu in Butter geröstete Gnocchi und Erbsenpüree. Auf Pizzen, wie noch beim Huber Senior, wird übrigens komplett verzichtet. Verzichten könnte ich auch auf den „Griechischen Salat“ und den „Gebackenen Camembert“. Nach den „Nemo – Fischstäbchen“ für die „Kleinen Gäste“ krächzt auch kein Hahn! Grundsätzlich wirkt die Speisekarte sehr voll. Allein 10 verschiedene Suppen stehen zur Auswahl. Wild, Geflügel, Fisch und Nudeln – an die 50 Gerichte zählen wir.

Bei den Desserts finden wir hausgemachte Somlauer Nockerln mit Schokolade und Rum (990 Ft = 3.30 Euro) und die beliebten Gundelpalatschinken (890 Ft.)

Hausgemachte Limonaden, wie die mit Holunder (0,5 Liter kosten 750 Ft.), schmecken besonders lecker.

Restaurant: Huber Restaurant
Adresse: 9421 Fertőrákos, Fertő u. 1.
Telefon: +36 30 892 3912
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 11 bis 21:30 Uhr. durchgehende Küche.

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Als geborene „Kroisbäckerin“, die bereits 1949 “ als 3-Jährige mit der Familie „geflüchtet“ ist, zieht es mich immer wieder in mein Heimatdort – leider viel, viel zu wenig, weil zu weit weg.
Mich freut es sehr, dass im „Neuen“ Huber hauptsächlich einheimische Speisen angeboten werden – alles Andere bekommt man eh auf der ganzen Welt……
Im August werde ich Fertörakos wieder besuchen – ich freue mich schon sehr auf die Verwandten, das Dorf und auf den Huber.
Herzlichen Dank für den Bericht.
Freundliche Grüsse