Es war einmal in einer verschneiten Winternacht im Jahre 1972, als das Schloss Moritzburg bei Dresden zur traumhaften Filmkulisse für einen Kultfilm wurde, der mittlerweile jedes Jahr zu Weihnachten gespielt wird, und das auf nahezu jedem dritten Sender. Die Rede ist von «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel». Wer die Ausstellung zum Film sehen möchte, sollte sich allerdings beeilen, denn die märchenhafte Jubiläumsausstellung »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel – Ein Mythos?« wird diesen Winter das letzte Mal zu sehen sein.
Jedes Jahr widmet das verträumte Schloss im deutschen Böhmerwald seine ganze Aufmerksamkeit dem «Aschenputtel», das längst selbst Teil der Schloßgeschichte wurde. Von Mitte November bis Anfang März werden in der gleichnamigen Ausstellung wie der Titel des Films, viele verschiedene Originalrequisiten gezeigt: zahlreiche Kostüme, wie das Ballkleid oder das wunderschöne perlenbestickte, schneeweiße Hochzeitskleid mit seidener Schleppe, den Prinzen in Originalgrösse, die Schatulle mit den drei Zaubernüsschen. Man trifft Rosalie, die weise Eule oder auch Nikolaus, den vertrauten Schimmel Aschenbrödels. Man stolpert sogar über das wichtigste Requisit des ganzen Films, den zierlichen Schuh in Größe 36, den die schöne Märchenfigur auf der Schloßtreppe verliert.
Erinnerungen kommen hoch, wie die junge Frau, als schmutziges Aschenputtel mit langen wehenden Haaren, verträumt durch die verschneite Winterlandschaft reitet. Und wie sehr vergönnt man ihr doch, der bösen Stiefmutter und der gemeinen Stiefschwester zu entkommen, und daß der Prinz endlich das Rätsel löst, welches ihm Aschenbrödel auf dem Ball aufgibt:
„Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht… Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht … Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr …?“
…das kann nur «unser» Aschenbrödel sein! Da wird das Schloss selbst zu einem verzauberten Ort, wo man dann wieder daran glaubt, daß Wünsche wahr werden.
Mehr als 450.000 Besucher sahen in den vergangenen Jahren die stets wachsende Ausstellung zum beliebtesten Märchenfilm des Jahrhunderts. Diesmal heißt es aber zugleich mit 2. März 2014 Abschied nehmen von den 3 Haselnüssen. Das Barockschloss wird sich in Zukunft vorerst nicht mehr mit dem Thema »Aschenbrödel« auseinandersetzen! Wer also den Originalschauplatz seines persönlichen Lieblingsmärchens und Lieblingsweihnachtsfilm sehen möchte, der sollte diesen Winter noch ein letztes Mal die Gelegenheit ergreifen.
Alle weiteren Infos unter www.schloss-moritzburg.de