Große Geschichte unter blauer Kuppel

Etwa 50 km entfernt von Budapest und ganz im Norden Ungarns, befindet sich eine der ältesten Städte des Magyarenlandes: Esztergom.
Dieser malerischer Ort war nicht nur einmal 300 Jahre lang die Landeshauptstadt, sondern birgt auch als Wahrzeichen hoch über der Donau „ihre“ Basilika – grösste katholische Kathedrale Ungarns, und auch die beeindruckendste.

Die romantische Gegend um Esztergom war schon zur Steinzeit bewohnt und diente den Kelten und Römern als Siedlungsort. Also ein Ort mit einer langen Geschichte und eine Stadt, die viel erlebt hat – das strahlt sie auch aus.

Um das richtige Feeling für diese Stadt zu bekommen, reist man am besten mit dem Schiff entlang der Donau an. Denn „biegt man erst einmal um die Ecke“ und erblickt dann die Stadt, die sich vom Hintergrund der umgebenden Berge abhebt, so ist man überwältigt: während sich unten die silbernfarbene Donau schlängelt, erhebt sich darüber der stolze Burgberg, der von der gewaltigen Kathedrale mit der strahlenden blauen Kuppel und den Mauern des einstigen Königsschlosses gekrönt wird.

Dasselbe, nämlich eine Krönung hat auch der Staatsgründer Ungarns genau hier in Esztergom erlebt: Stephan (969 -1038, Krönung im Jahre 1000 ) der heiliggesprochene König Ungarns, der hier in den alten Mauern der wiederhergestellten Königsburg geboren wurde.

Heutzutage befindet sich in der Königsburg, die später auch bischöflicher Palast war, das Burgmuseum. Der mittelalterliche Bau stammt aus dem 10.Jahrhundert und wurde von Fürst Geza, dem Vater König Stephans erbaut. Besonders erwähnenswert ist die spätromanische Schlosskapelle, die bereits gotische Elemente enthält. Diese stammen übrigens von französischen Baumeistern, welche die französische Gattin des Königs, Margit, zu jener Zeit hatte kommen lassen. Im stimmungsvollen Hof des Palastes finden an lauen Sommerabenden Theateraufführungen statt.

In der gegenüberliegenden Kathedrale befindet sich die Schatzkammer, die ungarische Kirchenschätze, Meisterwerke der Goldschmiedekunst und insgesamt eine reiche Sammlung beherbergt.

Unterhalb des Burgbergs mit seinem gewaltigen Bau gibt es schmale Straßen mit kleinen barocken, klassizistischen und insgesamt sehr romantischen Häusern sowie zahlreichen Kirchen zu entdecken.

Unmittelbar gegenüber von Esztergom liegt bereits das slowakische Stúrovo. Die beiden Städte werden sozusagen durch die Donau getrennt aber auch verbunden und zwar durch eine der vielen Donaubrücken. Im zweiten Weltkrieg wurde diese übrigens von deutschen Truppen zerstört und im Jahr 2000 wieder aufgebaut.

Fazit: Esztergom – altes, reiches Juwel am Donauknie Nordungarns – hat so viel Geschichte zu erzählen in ganz bescheidener, zurückhaltender Art und Weise. Ein Sightseeingtipp unter den Sehenswürdigkeiten Ungarns.

Subscribe
Notify of
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen.