Klimt wird 150 Jahre

Auch wenn wir im Burgenland 2012 keinen Weltstar zu feiern haben, so hat doch ganz Österreich und gleichzeitig die ganze Welt einen der grössten Künstler aller Zeiten zu ehren: Gustav Klimt (1862 -1918) hätte 2012 seinen 150. Geburtstag gefeiert. Für viele ist er das Jugendstil-Genie schlechthin. Seine Werke „Der Kuss“, „Judith“ oder der „Beethovenfries“ sind weltweit bekannt – auch bei jenen, die sich für Malerei kaum interessieren.

Klimt wurde am 14. Juli 1862 im Wiener Vorort Baumgarten geboren. Sein Geburtshaus in der Linzer Straße 247, 14.Bezirk, wurde allerdings 1966 abgerissen. Er blieb Zeit seines Lebens und über seinen Tod hinaus untrennbar mit der charmanten Weltmetropole verbunden. Als Sohn eines aus Böhmen stammenden Goldgraveurs, sollte er zunächst den Beruf seines Vaters erlernen. Ein Stipendium ermöglichte ihm allerdings dann ab 1876 ein Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums. Noch bevor Klimt die heutige Universität für angewandte Kunst in Wien verließ, wurde er mit Aufträgen betreut. Gemeinsam mit seinem Bruder Ernst Klimt und Franz Matsch bildete er eine Künstlercompagnie. Die Ateliergemeinschaft arbeitete u.a. im Auftrag von großen Wiener Museen, Musik- und Theaterhäusern und produzierte Dekorationsarbeiten wie z.B. Deckengemälde und Deckenfresken.

1897 wurde die Künstlervereinigung „Wiener Secession“ von Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann und anderen Künstlern gegründet. 1902 schuf Klimt das berühmte Beethovenfries für die „Secession“, eines der bedeutendsten Gebäude des österreichischen Jugendstils (Secessionsstil).

Gustav Klimt war zu Lebzeiten einer der umstrittensten, aber auch beliebtesten Kunstschaffender der Jahrhundertwende. Er revolutionierte die Malerei. Klimt ist nicht nur der bedeutendste Künstler des Jugendstils in Österreich, sondern nimmt auch international eine Spitzenstellung ein. Seine mit Goldornamenten verzierten Bilder zählen heute zu den teuersten der Welt. Allein das Portrait der Adele Bloch-Bauer erzielte einen Verkaufswert von 135 Millionen Dollar.

In Klimt fand die Wiener Gesellschaft den grössten Poeten, wenn es um die ästhetische Darstellung von weiblicher Erotik geht. Kein anderer Künstler zelebrierte seinen Eros so offen und hingebungsvoll und darüber hinaus die Frau als Muse, Vamp, Sexobjekt und ultimative Erfüllung. Das bekannteste Gemälde von Gustav Klimt, „Der Kuss“, ist heute im Wiener Belvedere zu sehen. Und es heißt nicht ohne Grund „dieser ‚Kuss‘ hat die Welt verändert“, wenn von diesem Bild die Rede ist.

Gustav Klimt starb am 6. Februar 1918 an den Folgen eines Schlaganfalls, einige Monate vor dem kompletten Zusammenbruch einer Welt, so wie er sie kannte. Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof in Wien. Seine Werke faszinieren bis heute. Gustav Klimt – unsterblich.


Alle Klimt-Ausstellungen 2012 in Wien auf einen Blick:

Belvedere

Das Belvedere besitzt mit 22 Gemälden die größte Klimt-Sammlung der Welt und präsentiert den berühmten Künstler gemeinsam mit dem kongenialen Architekten, Ausstellungsgestalter und Designer Josef Hoffmann (1870-1956).

25. Oktober 2011 – 4. März 2012 – Gustav Klimt / Josef Hoffmann. Pioniere der Moderne

Auf der Basis der weltweit größten Sammlung von Gemälden Gustav Klimts bereitet das Obere Belvedere im Jubiläumsjahr eine Sonderpräsentation vor, in der unter anderem auf die bislang kaum berücksichtigte Rezeptionsgeschichte von Klimts Werk Bezug genommen wird.

15. Juni 2012 – 6. Jänner 2013 – 150 Jahre Gustav Klimt

Besonderes Special in Verbindung eines Packages mit Übernachtung: „Sie können zehn Minuten alleine „eingeschlossen“ mit dem berühmtesten Bild Gustav Klimts, „Der Kuss“, verbringen und es von allen Seiten bestaunen.“

Weitere Info: www.belvedere.at

Kunsthistorisches Museum

14. Februar – 6. Mai 2012 – Gustav Klimt im Kunsthistorischen Museum

Das Kunsthistorische Museum veranstaltet im Jubiläums­jahr eine Ausstellung, die sich der mittleren Schaffensperiode Gustav Klimts widmet: ­1886 bis 1897.
www.khm.at

Leopold Museum

Mithilfe weltberühmter Gemälde und Gustav Klimts Reisekorrespondenzen wirft das Leopold Museum einen Blick auf die Privatperson Klimt.

24. Februar – 27. August 2012 – Klimt persönlich. Bilder – Briefe – Einblicke
www.leopoldmuseum.org

Albertina

Die große Beliebtheit des Zeichners Gustav Klimt basiert vor allem auf der berauschenden Sinnlichkeit seiner weiblichen Aktstudien. Wie vielschichtig sein zeichnerisches Schaffen tatsächlich ist, führt die Ausstellung Klimt – Zeichnungen einprägsam vor Augen.

14. März – 10. Juni 2012 – Klimt – Zeichnungen
www.albertina.at

MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst

Das Österreichische Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst – MAK widmet den Entwürfen Gustav Klimts für das Mosaik im Speisesaal des Palais Stoclet eine eigene Ausstellung.

21. März – 15. Juli 2012 – Gustav Klimt: Erwartung und Erfüllung Entwürfe zum Mosaikfries im Palais Stoclet
www.mak.at

Wien Museum

Das Wien Museum verfügt über eine äußerst hochkarätige Klimt-Sammlung, die im Rahmen der Ausstellung „Klimt. Die Sammlung des Wien Museums“ erstmals zur Gänze präsentiert wird.

16. Mai – 16. September 2012 – Klimt. Die Sammlung des Wien Museums
www.wienmuseum.at

Österreichisches Theatermuseum

Gustav Klimts berühmtes und selten gezeigtes Gemälde „Nuda Veritas“, das 1899 entstand, kam über den Nachlass des Schriftstellers, Dramatikers und Theater- und Literaturkritikers Hermann Bahr (1863-1934) in das Österreichische Theatermuseum.

10. Mai – 29. Oktober 2012 – Gegen Klimt. Die „Nuda Veritas“ und ihr Verteidiger Hermann Bahr
www.theatermuseum.at

Künstlerhaus

Die Ausstellung Gustav Klimt und das Künstlerhaus zeigt die vielen künstlerischen und biografischen Berührungspunkte aus Leben und Werk Gustav Klimts, die durch Dokumente, Briefe und Fotos im Künstlerhausarchiv erhalten sind.

6. Juli – 2. September 2012 – Gustav Klimt und das Künstlerhaus
www.k-haus.at

Österreichisches Museum für Volkskunde

Leuchtende Stickereien, zarte Spitzen, feine Borten, Stoffe mit Jugendstilornamenten: Die umfangreiche Textilmustersammlung der Modeschöpferin Emilie Flöge (1874-1952) – sie war Gustav Klimts Muse und Partnerin – stammt zu einem großen Teil aus dem südosteuropäischen Raum.

25. Mai – 14. Oktober 2012 – Objekte im Fokus: Die Textilmustersammlung Emilie Flöge
www.volkskundemuseum.at


Ein Klimt-Spaziergang durch Wien

Wenn Sie das Werk von Gustav Klimt und das Ambiente, in dem es entstanden ist, kennen lernen wollen, folgen Sie dem Klimt-Spaziergang …

Stationen des Klimt-Spaziergangs:

Klimt an der „Burg“ – Burgtheater
Deckengemälde von Klimt – Kunsthistorisches Museum
Beethoven-Fries von Klimt – Secession
Kunst am Karlsplatz – Stationsgebäude der Wiener Stadtbahn, Künstlerhaus, Wien Museum
Die Sammlung Leopold – Leopold Museum im MuseumsQuartier
Lehrjahre eines Genies – MAK – Museum für angewandte Kunst
Ein Kuss macht Geschichte – Belvedere

 

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