Brennende Weingärten

Ein seltenes Schauspiel. Gott sei Dank. Denn hier brennt nicht die Heide, sondern die Weinbauern schützen ihre Reben vor der aufgehenden Sonne. Was im Urlaub für kitschige Stimmung sorgt, ist für die Winzer an diesem Aprilmorgen (21.4.2017) so gar nicht romantisch. Um 5 Uhr morgens steht Beate Artner, vom selbigen Weingut in Rust, bereits in ihrem Weingarten und zündet Stroh, Schilf und dürre Äste an. Kaum lodert das Zeug, löscht sie den Haufen sogleich wieder mit Wasser. „Wir brauchen Rauch. Sehr viel Rauch“. Warum? Weil er sich wie ein Schleier über die Weingärten legt und den Austrieb vor den wärmenden Sonnenstrahlen abschirmt. Gerade die jungen, zarten Triebe müssen geschützt werden, denn davon hängt die ganze Ernte ab. Die würden nach der frostigen Nacht viel zu schnell auftauen und verbrennen.“ Die Ruster Weinbauern haben Strohballen und alte Rebstöcke organisiert und sich für das gemeinsame räuchern entschieden. „Ob die rauchige Aktion geholfen hat, sehen wir erst nachmittags. Es sollte aber alles im grünen Bereich sein,“ hofft die junge sympathische Winzerin.
Foto: Beate Artner – Weingut

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