Neues Pfandsystem: Burgenland modernisiert Abfallwirtschaft

Im Liszt-Zentrum Raiding fand am 30. November 2024 die Vollversammlung des Burgenländischen Müllverbandes (BMV) statt. In einer Zeit, in der Preiserhöhungen an der Tagesordnung sind, überrascht der BMV mit einer erfreulichen Nachricht: Zum 22. Mal in Folge bleiben die Müllgebühren unverändert. (Titelfoto © BMV)

BMV-Obmann Michael Lampel und sein Stellvertreter Georg Rosner präsentierten den Delegierten einen umfassenden Tätigkeitsbericht. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen im vergangenen Jahr zeigt sich der Verband robust. „Die burgenländischen Privathaushalte profitieren weiterhin von stabilen Tarifen.

Ein Novum steht den Burgenländern bevor: Ab 1. Januar 2025 wird die Mülltrennung vereinfacht. Kunststoff- und Metallverpackungen wandern gemeinsam in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Ausgenommen sind Einwegkunststoff-Getränkeflaschen und -dosen, für die ein Pfandsystem eingeführt wird.

Das neue Pfandsystem betrifft alle Getränkebehälter aus Kunststoff oder Metall mit einem Fassungsvermögen von 0,1 bis 3 Litern. Beim Kauf werden 25 Cent pro Verpackung erhoben. Wichtig für die Rückgabe: Die Behälter müssen leer, unzerdrückt und mit intaktem Etikett samt Pfandlogo zurückgegeben werden.

Die blauen Tonnen für Metallverpackungen verschwinden von den öffentlichen Sammelinseln. Bürger können überschüssige Verpackungen an Abfallsammelstellen entsorgen oder zusätzliche Gelbe Säcke beim Gemeindeamt abholen.

Das „Gemeindepaket“ des BMV entlastet die Kommunen weiterhin. Die Entsorgungskosten für Siedlungsabfälle von den Abfallsammelstellen fallen für die Gemeinden nahezu weg. „Eine spürbare Entlastung für die Gemeinden, aber eine finanzielle Herausforderung für den BMV“, kommentierte Rosner.

Ein Zukunftsprojekt nimmt Gestalt an: Nach erfolgreichen Tests in Heiligenkreuz werden nun regionale Abfallsammelstellen in Oberwart und Mattersburg realisiert. In Oberwart erweitert der BMV die bestehende Umladestation, während in Mattersburg eine komplett neue Anlage entsteht. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

Mit diesen Maßnahmen setzt der Burgenländische Müllverband neue Standards in der Abfallwirtschaft.

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