Erlebnisse in Wort und Bild, aber auch Wunschvorstellungen und Träume werden in „Roma Kinderwelten“ gezeigt. Die Ausstellung wirft einen kulturwissenschaftlichen und historischen Blick auf die Entfaltungsmöglichkeiten von Roma-Kindern. Reale Gefühlswelten, die den Alltag prägen, sind dabei von größter Bedeutung.
Die Schicksale von 15 Frauen und Männer im Alter von 20 bis 65 werden in Videointerviews aufbereitet. Lachend, nachdenklich, leidenschaftlich, zuversichtlich und traurig – berichten sie von Träumen, Hoffnungen, Enttäuschungen und Glück.
Ausgestellt werden ebenso Gegenstände der Erzähler, in der sich nähere und ferne Vergangenheit spiegeln. In den Geschichten verbergen sich teilweise unausgesprochene Erinnerungen.
Herbert Horvath (*1965)
„Neben uns gab es eine Mülldeponie, wo das ehemalige Krankenhaus war. Zum Großteil haben wir als Kinder immer auf der Mülldeponie gespielt.“
Julius Horvath (*1961)
„Wir waren immer Außenseiter. Es wurde mit uns nie gelernt. Ich hab mich immer schon gefürchtet als ich in die Schule ging.“
Josef Schmidt (*1971)
„Aber das Schönste war immer, wenn die Geschwister von meiner Mutter gekommen sind, die in Wien oder Niederösterreich zu Hause sind. Und wenn wir bei der Oma alle waren. Wir waren dann immer gleich vierzig Leute oder mehr.“
Gisela Horvath (*1947)
„Es waren etliche Roma die nicht Deutsch sprechen konnten, sondern nur Roman. Die hatten es schwer in der Schule. Und so wie es früher war in der Schule, wenn der Lehrer etwas fragte und man es nicht konnte, wurde man geschlagen, sodass das Blut runter rannte. Die Lehrer haben die Romakinder geschlagen. Das kannst du dir nicht vorstellen. Mich Gott sei Dank nicht.“
Hans Samer (*1948)
„Wir waren zu sechst, Vater, Mutter, zwei Schwestern und ein Bruder. Wir hatten ein Zimmer und eine Küche. Ich schätze der große Raum war 15 m2 und der kleine 6 m2 groß, wo der Küchenherd stand.“
Ausstellung von 9. bis 30. April 2010
Montag von 9:00 bis 14:00 Uhr
Dienstag bis Freitag von 9:00 bis 16:00 Uhr und während der Veranstaltungen
Eröffnung am 8. April
OHO – OFFENES HAUS OBERWART
Lisztgasse 12, 7400 Oberwart, Tel.: +43 (0)3352 / 38555
FÜHRUNGEN: ab 10 Personen, nach tel. Voranmeldung bei Horst Horvath +43 (0)664 / 358 14 89 oder +43 (0)3352 / 33940, Fax: 34685
Kosten: 2 Euro pro Person