Magdalena im Mittelpunkt: So modern wird die Passion 2026

Ein Jahrhundert Glauben, Gemeinschaft und großes Theater: 2026 feiern die Passionsspiele St. Margarethen ihr 100-jähriges Bestehen – und starten mit einer mutigen Neuinterpretation. Erstmals steht nicht Jesus, sondern Mirjam (Maria Magdalena) im Mittelpunkt. Unter dem Titel „Mirjam – Stark wie der Tod ist die Liebe“ erzählt das Stück die Passionsgeschichte aus weiblicher Perspektive – ein Brückenschlag zwischen Tradition und Gegenwart.

Seit 1926 werden in St. Margarethen Passionsspiele aufgeführt. Was einst in einem Bauernhof begann, füllt heute den mächtigen Römersteinbruch, eine der eindrucksvollsten Naturbühnen Europas. Über 500 Mitwirkende – Schauspieler, Musiker, Bühnenarbeiter, Kinder und Helfer – bringen dieses Gemeinschaftswerk alle fünf Jahre auf die Bühne. Und sie tun es aus Überzeugung: Die Spiele sind Herzenssache, getragen von der Pfarre und der Dorfgemeinschaft.

Spielleiter Pfarrer Dr. Richard Geier hat den neuen Text verfasst. Seine Hauptfigur, Mirjam, blickt 20 Jahre nach den Ereignissen in Jerusalem auf das Leben Jesu zurück. Begleitet wird das Stück von neuer Musik von Albin Rudisch und einer kraftvollen Inszenierung von Manfred Waba. „Es geht um das Herz – damals wie heute“, heißt es im Ensemble. Denn lieben, leiden und leben könne man nur, wenn man wie Jesus das Herz gibt.

Die Geschichte der Passionsspiele ist untrennbar mit St. Margarethen verbunden. 1961 zog man in den Steinbruch um, seither hat sich das Spiel zu einem kulturellen Markenzeichen des Burgenlands entwickelt. Ein Teil der Einnahmen wird traditionell für karitative Projekte verwendet – vom Bau von Kindergärten und Pflegeheimen bis zur Katastrophenhilfe.

Zum Jubiläum sind zusätzliche Veranstaltungen geplant: eine Ausstellung, Filmvorführungen und eine Chronik, die 100 Jahre Glaubensgeschichte dokumentiert. Die Spieltermine 2026 reichen vom 23. Mai bis 12. Juli (Beginn meist 16 Uhr, Dauer ca. 3 Stunden). Karten gibt’s ab 25 Euro, erhältlich im Passionsspielbüro St. Margarethen (Kirchengasse 22, Tel. +43 2680 2100, tickets@passio.at), online auf

Anreiseinfos: Für Busse und PKW stehen ausreichend kostenlose Parkplätze bereit. Tourismusinformationen gibt es beim Tourismusbüro St. Margarethen +43 2680 2202-14 oder beim Tourismusverband Nordburgenland +43 2167 8600 (Titelbild: Passionsspiele St. Margarethen)

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*