Neutal, 7. November 2025 – Das Burgenländische Schulungszentrum (BUZ) begeht im Jahr 2025 sein 50-jähriges Bestehen. Gleichzeitig stellt die Einrichtung die Ergebnisse einer umfassenden baulichen und organisatorischen Modernisierung vor. Seit den ersten Umschulungskursen im Jahr 1975 hat sich das BUZ von einem kleinen Ausbildungsstandort zu einem zentralen Partner für Qualifizierung und berufliche Weiterbildung im Burgenland entwickelt.
Entwicklung seit 1975
Die ersten Lehrgänge starteten am 3. November 1975 mit zwei technischen Bereichen und 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Zentrum beschäftigte damals 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Heute verfügt das BUZ über:
- 94 Beschäftigte
- 304 Ausbildungsplätze
- mehr als 1.000 Kursteilnehmer_innen jährlich
Das Ausbildungsangebot wurde schrittweise erweitert und richtet sich an Personen aller Altersgruppen, die Qualifizierung oder berufliche Neuorientierung benötigen.
Ausbildungsbereiche und Programme
Das BUZ deckt heute mehrere Fachgebiete ab – darunter Metalltechnik, Elektrotechnik, Gastronomie, EDV, Aktivierungs- und Arbeitstrainingsmaßnahmen sowie Programme für Jugendliche.
Ab 2026 werden EDV-Kurse verstärkt durch KI-gestützte Lernmodule ergänzt.
Im Mittelpunkt steht die arbeitsmarktorientierte Qualifizierung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) und regionalen Betrieben.
Drei Phasen der institutionellen Entwicklung
1. Lehrgangssystem 1975–1994
Der Schwerpunkt lag auf Umschulungen in Metall- und Elektroberufen. Theorie und Praxis wurden eng verknüpft.
2. Einführung des Modularen Ausbildungssystems (MAS) ab 1994
In Kooperation mit Partnereinrichtungen entstand ein Modell, das flexible Einstiege, Anrechnung von Vorwissen und individuelle Lernwege ermöglicht. Das System wird bis heute angewendet.
3. Digitalisierung seit 2023
Mit der Lernapp #knowyourscore startete das BUZ digitale Lernangebote für Metall-, Elektro- und Gastronomieausbildungen.
Dazu kommen Projekte in Mixed Reality, KI-gestützter Didaktik und digitalen Lernstrecken.
Generalsanierung 2024–2025
Zwischen Juli 2024 und September 2025 wurde der Standort im Rahmen des Projekts BUZneu umfassend modernisiert. Umgesetzt wurden unter anderem:
- Neugestaltung des Eingangsbereichs und eines zentralen Aufenthaltsraums
- Errichtung einer neuen Ausbildungsküche
- Umbau ehemaliger Wohnräume zu Schulungs- und Büroräumlichkeiten
- Erneuerung der elektrischen und sanitären Anlagen
- Einbau einer Lüftungs- und Klimaanlage
- Adaptierung der Außenflächen und des Innenhofs
Gesamtinvestition: rund 4,8 Mio. Euro
Teilnehmerstruktur 2024
Insgesamt nahmen 1.012 Personen an Programmen des BUZ teil.
Davon:
- 365 weiblich, 647 männlich
- 356 im Alter zwischen 15 und 24 Jahren
- 553 im Alter zwischen 25 und 55 Jahren
- 103 über 55 Jahren
- 67 Personen in einer Fachkräfteausbildung
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus mehreren Herkunftsländern, darunter überwiegend aus Österreich, gefolgt von Ungarn, Rumänien, der Ukraine und Serbien.
Programme für spezifische Zielgruppen
Das BUZ führt zusätzliche Projekte durch, die sich an definierte Gruppen richten:
- MINT-Förderung für Jugendliche (z. B. „RobertaCup“, „Mach MINT“, MINT-Region Mittelburgenland)
- Unterstützung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen (z. B. „Anlehre“, „GoGreen“, „AusbildungsFit“)
- Arbeitsmarktintegration für Personen mit geringen Deutschkenntnissen (DaF-Programme)
Statements
Markus Plattner, Vorstandsvorsitzender und Leiter der AMS-Geschäftsstelle Mattersburg:
„Mit der Sanierung und der digitalen Weiterentwicklung wird das BUZ für kommende arbeitsmarktpolitische Anforderungen vorbereitet.“
Mag. (FH) Christian Vlasich, Geschäftsführer des BUZ:
„Die Ausbildungsprogramme entstehen in Kooperation mit AMS und Wirtschaft und orientieren sich an konkreten Qualifikationsbedarfen.“ (Foto: BUZ Neutal)




