Am Freitag, den 26.Juni 2009 gab es beim Grenzübergang St.Margarethen im Burgenland und dem ungarischen Fertörakos, nahe Sopron die Gedenkfeier anlässlich 20 Jahre Grenzöffnung Österreich – Ungarn.
Doch diese politische Feier ist nicht nur eine von vielen gewesen, denn dieser historische Gedenkmoment feiert eine ganz große Geschichte, im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn voraus ging das kommunistische Regime unter welchem die damaligen DDR-Bürger jahrzentelang zu leiden hatten und darin gefangen waren, und endlich ’89 kam ein sehr tiefes, befreiendes und lang anhaltendes Aufatmen. Zunächst wurde die Grenze von Ungarn nach Österreich geöffnet, vor 20 Jahren, genau am 27. Juni 1989. Hunderte DDR-Bürger die in Ungarn „im Urlaub“ waren nutzten diese Chance. Zeitzeugen berichten:“ Das war der einzigste Gedanke, egal was danach passiert, einfach raus, raus!“
Dies war der 1.Schritt und die Welle war losgebrochen, die unaufhaltsam ihren Weg ging, bis zum 9. November 1989 , da war es dann soweit, endlich der Fall der Berliner Mauer. In der Nacht vom 9. auf den 10. November gelangten über 20 000 Menschen von Ostberlin nach Westberlin, und das in nur 45 Minuten.
Am nächsten Tag gab es dann erst so richtig den großen „Ansturm“. Für Westdeutschland war dies ebenfalls ein ergreifender Moment. Jeder freute sich mit den Nachbarn, die jetzt keine mehr waren. Alle sind sich in die Arme gefallen, egal ob man sich kannte oder nicht. Jeder singt das Lied „Freiheit“ von Marius Müller Westernhagen – Tränen in den Augen, Freudentränen, Tränen der Erlösung, Befreiung, Erleichterung. Überall in Westdeutschland kurven Trabis kreuz und quer, jubelnd und mit der Deutschlandfahne aus dem Fenster wedelnd, die im Wind flackert – Wind of Change …„that we could be so close, like brothers…“
2009 – 20 Jahre danach, lässt die Trabiwelle noch einmal wahre Ostalgie aufleben, und zwar hier im pannonischen Raum, beim sog. Tor zur Freiheit – Grenzübergang Fertörakos in Ungarn – St.Margarethen im Burgenland. Das Festgelände war übrigens Schauplatz des demonstrativen sog. Paneuropäischen Picknicks 19.August ’89 direkt neben dem „Eisernen Vorhang“, bei dem eben Hunderte DDRler ihre Chance nutzten.
20 Jahre später brummen zirka 70 kunterbunte Trabis an diesem Freitagabend fröhlich bei feierlichem Anlass über die Grenzstrasse. Viele Hundert Menschen nehmen Anteil, darunter auch sehr wichtige wie allen voran Bundespräsident von Österreich Dr. Heinz Fischer, Landeshauptmann vom Burgenland Hans Niessl, Österreichs Außenminister Dr. Michael Spindelegger und Präsident der Republik Ungarn, Prof. Dr. László Sólyom.
Im Festzelt berichten Zeitzeugen ihre teilweise auch dramatischen Erlebnisse in Verbindung mit der damals immer noch gefährlichen Grenzüberquerung von Ungarn nach Österreich. Die Politiker halten ihre Reden, wobei die eindrucksvollste Rede vom ungarischen Staatspräsidenten Dr. László Sólyom kam, sowohl inhaltlich als auch sprachlich, denn er redete komplett in deutscher Sprache, so wie alle ungarischen Freunde, die an diesem Abend ihren Zuhöreren etwas zu sagen hatten.
Im Gegensatz zu den österreichischen und burgenländischen Staatsvertretern, von denen kein einziges Wort in ungarisch kam. So viel zum Thema Völkerverständigung und gegenseitiges Aufeinanderzugehen.
Übrigens ein herzliches Köszönöm szépen! der Feldküche des Bundesheeres an diesem Abend, aus dessen hervorragender Gulaschkanone die Gäste bestens versorgt wurden.( und die Millionen Gelsen wurden auch gleich mitversorgt! 😉 )
Köszönöm és viszont látásra!
Bitte macht weiter so . Der Blog ist echt Informativ. Gruß Tommy