Manchmal lohnt es sich nicht immer nur geradeaus zu schauen sondern auch mal links und nach rechts… da entdeckt man dann, daß manches viel mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick scheint – richtige Geheimnisse. So geschieht es tatsächlich in der Fussgängerzone in Eisenstadt und zwar im Haus voller Geigen – dem Haus mit dem schönsten Innenhof der ganzen Stadt.
Schon wenn man durch das schlichte eiserne Tor geht, ist es als ob man in eine andere Welt hineingeht: alles ist sehr hell in südländisch-weißem Charakter gehalten, überall verzieren Buxbäume und andere immergrüne Pflanzen diese Oase der Zurückgezogenheit vom persönlichen Alltag, hier und da plätschert ein kleiner Brunnen, in dessen Becken sogar 2 verliebte Goldfische schwimmen. Kleine verwunschene Skulpturen, und das gusseiserne Sommermöbel schaffen eine ganz eigene und sehr angenehme Atmosphäre und am liebsten möchte man den ganzen Tag hier verweilen und den Moment genießen. Von den Arkaden im ersten Stock erklingt auf einmal eine Violine mit sanft fließenden Tönen in den freien Himmel hinein und wenn man weiter in den Innenhof hineingeht , dann entdeckt man noch ein weiteres Kleinod und zwar eine feine kleine Galerie, die Haydn-Galerie.
Die Violine gehört zu Wolfgang Göllner, genauso wie der Kunstraum, der dem Musik-Genie dieses Jahres gewidmet ist. Ein Genie verehrt das andere: so hat der Geiger Göllner sich hier in dieser Wohlfühloase seinen Arbeitsplatz geschaffen – ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Kunst und Architektur. Kein Wunder, daß dieses Haus im Jahre 2006 den Architekturpreis für das schönste Projekt: Haus in Eisenstadt erhalten hat.
Doch was hat es mit den Geigen auf sich? Wolfgang Göllner konzertiert schon seit 30 Jahren und dies schon in nahezu jedem Land dieser Erde, zusammen mit Berühmtheiten wie Yehudi Menuhin oder Riccardo Muti. Er ist Manager der sog. Klangkörperverwaltung, welche insgesamt 6 Ensembles betreut und verwaltet. Darunter übrigens auch das „Haydn Quartett Eisenstadt“, wo er selbst von Anfang an dabei ist und gemeinsam mit den Musikerkollegen des Ensembles Konzerte vor allem im Ausland gibt. Und da ist es besonders schade, daß diese Eisenstädter Haydn-Institution gerade zu diesem besonderen Jahr nicht in den Haydnsaal des Schloss Esterhazy geholt wurde. Jedenfalls ist der Musikus auch leidenschaftlicher Instrumentensammler und hat wertvollste Stücke in Verwahrung. So z.B. eine Violine noch aus Haydn’s Zeit, aus dem Jahre 1740. Und da schließt sich der Kreis wieder, denn Wolfgang Göllner erzählt uns: „Ich kann mit gut vorstellen, daß Joseph Haydn zu seiner Zeit auch hier in diesem Haus, welches auch aus der späten Haydn-Zeit stammt, ein und ausgegangen ist und z.B. mit dieser Violine hier gespielt hat“.
Als Hommage an Haydn oder auch einfach um einer weiteren künstlerischen Passion nachzugehen, hat Wolfgang Göllner nun seit diesem Jahr seine eigene kleine Joseph Haydn Galerie in der Hauptstrasse in Eisenstadt geschaffen mit eigenen Bildern aber auch mit tollen Kunstwerken anderer Künstler wie z.B. von Gabriele Fussgänger, der Leiterin der „Damenkapelle Wiener Hofburg“, auch eines der Musikensembles der Klangkörperverwaltung.
Die Galerie hat täglich von Mo – Fr von 9 – 13 Uhr geöffnet, und ist einfach sehenswert als Teil diesen Gesamtkunstwerkes namens Innenhof, einfach so in der Hauptstrasse von Eisenstadt und einfach ohne Eintritt!
Kontakt:
Klangkörperverwaltung
Wolfgang Göllner
Hauptstrasse 8 Top 10
7000 Eisenstadt
klangkoerperverwaltung.at