Den Heurigen die Wadeln gerichtet

Das Burgenland ist nicht nur mit Wein gesegnet, sondern auch quasi als Erweiterung dazu mit Heurigen und Buschenschänken. Wenn man z.B. gerade unterwegs ist und einen der Riesenhunger überkommt, gibt es nichts besseres, als der Buschen, der da gerade über der Eingangstüre hängt und man da einfach so einkehren kann. Schon steht einer zünftigen Bretteljaus’n und einem erfrischenden Spritzer nichts mehr im Wege. Allerdings gibt es da mittlerweile in so einigen Lokalitäten auch das ein oder andere Experiment, das nicht immer besonders gut gelungen ist…

Denn sind wir uns doch einmal ehrlich: es ist eigentlich gerade das einfache und unkomplizierte, was es ausmacht. So auch beim Heurigen, wenn man ein zünftiges Bratlfettnbrot oder ein Leberpastetenaufstrichbrot mit Pfefferoni bekommt, dann ist doch die Welt schon in Ordnung. Das höchste der Gefühle ist, wenn der Heurige dann auch noch warme Speisen anbietet, wie Surbraten, Schweinsbraten oder ein paar Hauswürstl. Das geht dann schon weg vom typischen Buschenschank.

Was übrigens auch nicht mehr unbedingt viel mit einem typischen Heurigen zu tun hat, ist wenn dann in ebendiesen Weinlokalitäten auf der Speisekarte dann solche Ausreißer auftauchen wie „Griechischer Bauernsalat“ – so gesehen und gekostet bei einem Heurigen in Oggau. Allerdings hat dieser Salat doch nun wirklich nichts mit einem österreichischen Heurigen zu tun. Wenn er dann wenigstens noch gut gemacht wäre. Aber wenn man dann dreierlei Paprika, also eine rote, eine gelbe und eine orangefarbene (auch das noch!) in kleine Würfel geschnitten bekommt, auf ein paar Blättern buntem Packerlmixsalat, dazu 2 Tomaten, eine Hand voll Schafskäse (wenn es überhaupt welcher war) und das ganze in einem halben Liter wässrigem Dressing mit Knoblauch und  Balsamico Creme als Deko, dann gibt einem das schon zu denken. Erster Gedanke: das rettet Griechenland auch nicht. Höchstens, daß man dann diesen Sommer doch hinfährt, weil man einen echten griechischen Bauernsalat essen möchte.

Auf jeden Fall, liebe Heurigenwirte und Buschenschankbetreiber, das ist zwar gut gemeint, aber wenn ihr schon Salate anbietet, was gerade im Sommer ja auch eine tolle Sache ist, dann doch wenigstens welche, die zum ganzen drumherum passen. Wie wär’s nur mit Bauernsalat oder noch besser, Winzersalat? Einen äußerst schmackhaften Winzersalat gibt es übrigens beim Heurigen „Ackerl“ in Kleinhöflein.

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Seltsam, Melinda, dass du unseren griechischen Bauernsalat komplett aufgegessen hast und uns noch bestätigt hast, wie gut er dir mundet. Wir raten dir in Zukunft mit deinen „Freunden“ nur mehr jene Betriebe zu besuchen denen du Honig ums Maul schmierst.

Servus Melinda,
ich weiß, du kommst aus Deutschland, dennoch bei uns heißt es „Paradeiser“ und nicht „Tomaten“;-) lieben Gruß