Die Schönheit und Anmut der Kraniche hat die Menschen seit jeher fasziniert und besitzt sowohl in Asien als auch in der Dichtung sowie in der griechischen Mythologie eine starke Symbolkraft. So galt er früher als Vogel des Glücks und auch in Japan steht er für Glück und ein langes Leben. Um so glücklicher kann man sich schätzen, wenn man in der Nähe sein kann, wenn die Kraniche auf ihrer Durchreise im Herbst im Nationalpark Neusiedlersee und auf ungarischer Seite im Nationalpark Hortobágy Rast machen. Ihr Anblick weckt eine ganz bestimmte Sehnsucht!
Wer dann im Oktober oder November in den Seewinkel oder noch weiter in die Ungarische Tiefebene fährt, bekommt diesen geradezu spektakulären Anblick präsentiert: der Kranichzug. Tausende von Wasservögeln kommen auf dem sogenannten baltisch-ungarischen Zugweg aus dem Norden, genauer gesagt aus der Gegend um Finnland, Polen, dem Baltikum, Weißrussland und machen Halt auf den großen Kranichrastplätzen im ältesten und größten Naturpark Ungarns, dem Nationalpark Hortobágy. Dort, auf der Puszta, verweilen sie dann ein paar Wochen, um wieder Kräfte zu sammeln zum Weiterziehen ins nordöstliche Afrika und damit in Länder wie Tunesien oder Ägypten entlang dem Nil oder weiter ostwärts ans Rote Meer, wo die Ostzieher dann überwintern. Kraniche können bis zu 2.000 km nonstop zurücklegen!
Der Lieblingsrastplatz liegt in Ungarn
Der Zug der Kraniche kann im ungarischen Nationalpark organisiert beobachtet werden. Die gefiederten internationalen Gäste haben einen bestimmten Tagesablauf und sind besonders gut bei der Abenddämmerung zu beobachten, wie sie von den Nahrungsplätzen zu den Schlafplätzen ziehen. Es ist ein richtiges Erlebnis nicht nur für Vogelbeobachter, sondern auch für Laien gibt dies ein faszinierendes Naturschauspiel her. Die Ungarische Tiefebene bietet mittlerweile die stärksten Kranichrastplätze und so wurde die Puszta in den letzten zehn Jahren zum absoluten Highlight für Vogelbeobachter. Immerhin halten sich im Oktober bis zu 90.000 Kraniche in Hortobágy auf! Aber auch im Seewinkel bei Illmitz lassen sich derzeit Kraniche gut beobachten.
Neben den Tausenden von Kranichen gibt es noch andere seltene Vogelarten zu sehen. 200-300 der seltensten Gänse Europas halten sich für einige Wochen in der Puszta auf. Auch Greifvogelliebhaber kommen bei einer Oktoberreise in die Ungarische Tiefebene auf ihre Kosten: Die Kaiseradler wandern jetzt von den Mittelgebirgen in die Puszta und treffen dort auf Adler- und Raufußbussarde; zeitweise stoßen auch Seeadler dazu; Kornweihen und Merline sind ebenso zu erwarten wie Wander- und Würgfalken. Mit Glück lassen sich auch Steinadler und Schelladler beobachten.
Kraniche schauen fasziniert! Nachzulesen auf zahlreichen Berichten im Forum auf bird.at:
„Nachdem ich heuer eine Universum-Serie über den spätherbstlichen Zug der Kraniche im Nationalpark Hortobágy gesehen habe, stand mein Entschluss fest: das muss ich einmal sehen. Vor 2 Wochen war es dann endlich soweit. Und es war fantastisch, es hat sich gelohnt, das muss man einmal im Leben gesehen haben, wenn zwischen 50.000 und 100.000 Kraniche sich in den Seen dort niederlassen. Fotos können das nicht wiedergeben, denn es fehlt der Wirbel, der mit ihrem Eintreffen losbricht…“
„Am letzten Wochenende haben sich die Kraniche am Abend an der Graurinderkoppel südlich von Apetlon versammelt. Am 27.10. konnten wir dort immerhin etwa 420 Exemplare beobachten!“
„Im Herbst ziehen Scharen von Kranichen unter gellenden Trompetenrufen durch die Luft…“
Wer dieses Erlebnis nicht verpassen möchte, kann sich noch an den Kranichsbeobachtungstouren anschließen.
Informationen Nationalpark Hortobágy
Tel./Fax: +36 52 589 321 oder +36 52 589 000