Die Extradosis zeitgenössische Kunst

Central Europe Revisited ist mittlerweile schon ein Begriff in Eisenstadt. Nachdem die ersten beiden zeitgenössischen Kunstausstellungen im Schloss Esterházy inszeniert wurden, findet CER III nun erstmals im ehemaligen Augustinerkloster in Eisenstadt statt. Quel Plâisir…!

Die Haydngasse birgt ja so einige Schätze, und jetzt wurde noch ein weiterer ausgegraben, denn mit dem ehemaligen Kloster aus dem 17.Jhd., seinerzeit von Graf Paul Esterházy gegründet, wurde eine ziemlich gute und zentral gelegene Location für Kunstausstellungen geschaffen. Es gibt viel Raum, hohe Decken und eine angenehme Atmosphäre.

Inhaltlich schaffte Kurator Lórand Hegyi einen guten Mix, sowohl der Künstler, als auch der ihrer Arbeiten. Thema dieser Ausstellung ist „Latente Melancholie oder Paradigmen des Alltäglichen – Jenseits von Euphorie und Enttäuschung“.

Es geht dabei um die Entwicklung der Gesellschaft in Zentraleuropa und wie sie sich in den letzten Jahren verändert hat, bedingt durch verschiedene Faktoren, wie z.B. Politik und Wirtschaft. Es ist spannend zu sehen, wie der einzelne Mensch sich in dieser Gesellschaft bewegt und sich verhält. Dabei handelt es sich auch um Themen wie Entfremdung, Isolation und im Zuge dessen die Bewältigung der Vergangenheit des einzelnen Individuums  in der Konfrontation mit der Schnelllebigkeit von Gegenwart und Zukunft. Diese Gesellschaftsmerkmale bringen die jungen Künstler zeitgenössisch auf ihrer jeweiligen Kunstplattform zum Ausdruck.

Als Betrachter verbindet man dabei die eigenen Erfahrungen aus z.B. Kindheit, Erwachsenenalter und Alltag mit den Werken dieser Künstler. Sie verarbeiten ihre Erlebnisse, Beobachtungen und Erfahrungen auf manchmal erschreckend wahrhaftige und ungeschönte Art und Weise in ihren Arbeiten. Auf der anderen Seite kommt auch Ironie und Poesie zum Ausdruck. Doch gerade diese Extreme sinde es, welche die Ausstellung dann auch so spannend machen.

Damit ist die Esterházy Stiftung auf neue, alte Art und Weise ihrem jahrhundertealten Auftrag weiterhin treu geblieben, nämlich als leidenschaftliche Kunstsammler und großzügige Mäzene die Kunst zu fördern, in diesem Fall erneut die Kunst der Gegenwart.

Und jetzt noch ein treffliches Wort zum Schluss direkt aus der Ausstellung: „Die Sehnsucht nach Kunst ist immer präsent. Doch entleert gerade die zwanghafte Suche nach der „genauen Definition“ den Sinn“  – Akos Siegmund, ungarischer Künstler, zu sehen in Central Europe Revisited III in Eisenstadt.

Dies Ausstellung dauert von 12.Juni bis 1.November 2010 und ist täglich von 9 -18 Uhr geöffnet, in den Monaten Juli und August von 9 -19 Uhr.

Der Eintritt ist absolut günstig mit 4 € für Erwachsene und 3 € ermässigt, sowie für Gruppen.

Info & Tickets:

Schloss Esterházy, 7000 Eisenstadt
T +43(0)2682 63854

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