Experidance bringt die Bühne zum Beben


Neulich Samstagabends in Sopron, in der Arena. Auf der Bühne stehen 28 Tänzerinnen und Tänzer in prächtigen Kostümen, dahinter 40 Musiker mit Violinen, Celli, Kontrabässen, Klarinetten, Fagotten und Zymbal. Die Show beginnt. Die Bretter des Bühnenbodens fangen an zu beben, das Publikum auch. Von Null auf Tausend, von der ersten Sekunde an. Die Rede hier ist von ExperiDance – eine Erfahrung der Extraklasse.

Traumreise durch feurige, ungarische Volkstanzkunst

Das ungarische Tanztheater, welches ihren Sitz in Budapest hat, bietet mehrere Shows. Ihre bekannteste Produktion trägt den ungarischen Namen „Fergeteges“ (zu deutsch stürmisch). Das Thema der Show:  Kaiserin Sisi und Graf Gyula Andrássy und ihre Liebe, die nie sein darf. Man kennt die Geschichte nur zu gut. Und spätestens hier wird klar, es ist wohl eine der Lieblingsgeschichten, die Ungarn zu erzählen hat, zusammen mit der immerwährenden Verehrung der österreichischen Kaiserin. Nur wird diese Geschichte voller Liebessehnsucht hier bei ExperiDance in anderer, ja ganz neuer Form präsentiert und zwar tänzerisch, mit ganz viel Temperament, Feuer und Leidenschaft – so wie man sich Ungarn und die Menschen dort eben vorstellt. Hinzu kommt die Musik (gespielt von dem 40-köpfigen Zigeuner Orchester), die hier nur den einzig wahren Namen verdient, der sie auch charakterisieren kann: es ist Zigeunermusik, und zwar in ihrer schönsten und herzzerreißendsten Form!

Obwohl die Sisi/Andrássy-Geschichte hier bei Fergeteges Thema ist, erscheint sie dennoch nebensächlich. Es geht hauptsächlich um die Volkskultur in Form von Tanz. Nicht nur die ungarische Volkstanzkunst, sondern auch die von anderen Kulturen, die man an ihrer Tanzkultur und Musik erkennen kann. Sei es der Stepptanz Irlands, der Kosakentanz Russlands, der Flamenco Spaniens oder letztendlich auch die österreichische „Tanzkultur“, dessen Vornehmheit und Eleganz vor allem zu Monarchie- und K.u.K-Zeiten in rauschenden Bällen zu der Musik von Joseph Strauss in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gipfelte.

Kein Text. Kein Gesang. Es ist Tanztheater

Die Künstler von ExperiDance, die von der Ungarischen Tanzakademie stammen, performen zwei Stunden lang rein mit ihrer Tanzkunst und ihrer Körperhaltung, mit ihrer Mimik, teilweise auch Komik und mit ihrem Können. Kein Text. Kein Gesang. Es ist Tanztheater. Es ist ein Varieté, eine sprichwörtlich bunte Vielfalt, die hier dem Zuschauer geboten wird, bestehend aus Tanz aber auch Akrobatik und natürlich Musik in Form von bekannten Melodien, voller Gefühl und die einen regelrecht mitreißen.

Weitere Shows von ExperiDance sind zum Beispiel Frank Sinatra, Monte Cristo, Bartók oder auch Night of Venice (Premiere 31.01.2014 in Budapest), so wie viele andere. Diese werden vorwiegend in ihrer Hauptwirkungsstätte, dem sogenannten Erlebnistheater Colloseum in Budapest aufgeführt. ExperiDance geht mit ihren Shows aber auch auf Tournee sowohl im Inland als auch im Ausland.

Fazit:Die Grazie der Tänzerinnen, das Können und das Temperament der Tänzer, die Choreographie, die Kostüme und die Maske – wenn man im Publikum sitzt, erfährt man so eine unglaubliche Begeisterung. Bei der ganzen Show hindurch von ExperiDance wird es nie langweilig. Ständig wird was neues geboten. Ein Überraschungsmoment jagt den nächsten. Zwei Stunden Show voller Kraft und Klasse – diese neue „Erfahrung von Tanz“ sollte man sich nicht entgehen lassen.

Weitere Informationen, sowie die nächsten Termine und Ticketbestellungen unter www.experidance.hu

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