Geht doch: Passion Christi und Don Giovanni

Na, das sind ja ganz neue Töne, die da dieser Tage vom Römersteinbruch St.Margarethen weit übers Burgenland und darüber hinaus ertönen. Genauer gesagt erzählen diese Töne etwas von einem gewissen „Don Giovanni“. Denn wer mit einer Opernaufführung frühestens im Jahre 2012 rechnet, weil ja nächstes Jahr die Passionsspiele dran sind, der irrt sich. 2011 wird es beides geben: Passionsspiel und Opern-Highlight von Mozart.

Tja, wer hätte das gedacht? Da stellt man sich schon das ganze Jahr auf einen Sommer ohne eine „phantastische“ Opernaufführung ein, was schon einem herannahenden Fastenjahr gleichkommt, und dann diese Neuigkeit. Nach 15 Jahren Bestehen der Opernfestspiele, gibt es also nun neben den Passionsspielen, die 2011 noch dazu ihr 50-jähriges Jubiläum feiern, gleichzeitig eine Opernaufführung im Römersteinbruch.

Da fragt man sich allerdings, wie das denn funktionieren soll. Bis einem dann die Kinderoper einfällt, d.h. die Bühne, auf der das ganze immer stattgefunden hat. Da erübrigt sich dann auch gleich die Frage, ob es 2011 eine Kinderoper geben wird. Jedenfalls soll dann für diese Opernaufführung die sog. Süd-Bühne genutzt und dafür erweitert werden.

Für die Spieltage der zeitgleichen Festivalaufführungen wurde auch eine Lösung gefunden. Da die Passionsspiele nur Samstag, Sonntag und Feiertag aufgeführt werden, steht somit dem „Don Giovanni“ von Montag bis Freitag nichts mehr im Wege. Ausserdem geht die Passionsspielsaison von 12. Juni bis 15. August, die Opernfestspiele enden meist erst gegen Ende August.

Eine weitere Überraschung ist die Neuvergabe der Position, die der künstlerische Leiter einnimmt. Wolfgang Waba, jahrelanger Macher des opulenten Bühnenbildes, hat bei der letzten Opernaufführung, der  Zauberflöte, noch dazu die Inszenierung übernommen. Allerdings bleibt es wohl vorerst auch bei diesem Gastspiel, zumindest was die Inszenierung angeht. Beim Opern-Highlight 2011 hat die Esterházy Privatstiftung Joachim Arnold vom Opernhaus Zürich ins Burgenland geholt, der als Top-Fachmann der internationalen Opernszene gilt.

Bleibt noch das Geheimnis um diese überraschende Entwicklung. Was steckt dahinter? Hat letztenendes sogar der Tourismus da seine Hände im Spiel, mit der Frage, ob denn dann nächstes Jahr aufgrund des fehlenden Opernfestivals weniger Besucher kommen würden? Aber eigentlich könnte man ja meinen, so ein Jahr lang Pausieren von einem der beiden Hauptfestivals im Burgenland, könne den stetig steigenden Tourismuszahlen nichts anhaben! Oder vielleicht doch?

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