Komm mit nach Varaždin

Diesen Namen und dieses Lied hat man doch schon irgendwo gehört. Und wenn es vor 7 Jahren auf der Seebühne in Mörbisch war, als Baron Zsupán der Gräfin Mariza verklärt ins Ohr säuselt:“Komm mit nach Varaždin.“ Allerdings hat wohl der ungarische Komponist Emmerich Kálmán nicht ohne Grund den Titel eines der Lieder aus seiner Operette „Gräfin Mariza“ so genannt, denn in diese Barockstadt ganz im Norden Kroatiens muss man einfach mitkommen!

Egal, ob man nun auf dem Weg nach Zagreb ist, auf der Durchreise nach Istrien oder an die Adria, Varaždin wird fast zum unumgänglichen Reiseziel, und wenn’s nur für eine Stunde ist mit einem Kaffee auf einem der verträumten Plätze im historischen Stadtkern.

Ein Spaziergang durch die harmonische Altstadt regt zum Träumen an

Das erste was einem auffällt, wenn man durch das verkehrsberuhigte Zentrum Varaždins spaziert, ist, daß hier eine ganz besondere Harmonie herrscht, die diese Stadt am rechten Drauufer ausstrahlt. Die Altstadt wirkt äußerst gepflegt mit ihren weißen, schön verzierten und teilweise verschnörkelten Fassaden der barocken Gebäude. Wo man hinschaut gibt es ein altes Kloster, eine noch ältere Kirche und selbst eines der ältesten Rathäuser Europas befindet sich mitten in Varaždin. Sogar der Friedhof zählt zu den Sehenswürdigkeiten dieser Stadt!

Geradezu vorbildlich sind auch die vielen Info-und Gedenktafeln die nahezu jedes Gebäude mit seiner besonderen Bedeutung oder einem interessanten Hintergrund erklärt und das auch in deutscher Sprache. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist übrigens die sog. „Alte Burg“. Sie zählt zu Varaždins kulturgeschichtlichen Highlights und zeugt von ihrer über achthundert Jahre alten und reichen Geschichte.

In äußerst angenehmen, sanften Kontrast dazu stehen schmale Gässchen und geheimnisvolle Hinterhöfe, die kleine Kaffeehäuser, Künstlerateliers, Galerien oder auch bunte Boutiquen verstecken, die wie ein offenes Geheimnis in Erscheinung treten und die es zu entdecken gilt. Hier und da gibt es dann einen uralten Handwerksbetrieb, wie eine alte noch vollkommen intakte Schmiede oder ein Hutmachergeschäft, das einen förmlich verzaubert und in eine andere Zeit mitnimmt. Das alles verleiht Varaždin sein ganz besonderes Flair.

Špancirfest (Fest der Flaneure) ist Sommer-Event und Highlight des Jahres

Dazu tragen auch die kulturellen und kunterbunten Events bei, die die Stadt das ganze Jahr über feiert. Vor allem das sog. traditionelle Špancirfest-Festival, welches jeden Sommer stattfindet, zählt zum Event- Highlight des Jahres. Dabei verwandelt sich ganz Varaždin zu einer einzigen Bühne, auf der internationale Performance in Form von Akrobaten, Zauberkünstler, Schauspieler, Tänzer, Musiker, Clowns und im Stil des Barock kostümierte Spaziergänger in den Straßen Varaždins auftreten und sich und die Stadt präsentieren. Seit 1971 finden jedes Jahr regelmäßig Barockmusikabende statt, die als eine der bedeutendsten kroatischen Konzertveranstaltungen gelten. Darüber hinaus gibt es das Internationale Blasorchester-Festival und im Oktober die Buchtage.

Wenn man einen Spaziergang durch Varaždin macht, so ist das immer wie ein Urlaub, und man möchte am liebsten bleiben so lange man will. Und man träumt davon, sich hier niederlassen und ein kleines Cafe, eine Boutique oder eine bunte Galerie zu eröffnen und sich selbst zu verwirklichen im alten, jungen, reichen, bunten und wunderschönen Varaždin.

Tipps:

Essen und Trinken

Restoran „Zlatne ruke“ (Goldene Hand)
Kombination aus traditioneller und moderner Küche.
Das Restaurant hat sowohl drinnen als auch draussen auf der überdachten Terrasse jeweils 90 Sitzplätze. Weiters gibt es eine Lounge-Bar mit Platz zum Chillen für 30 Gäste.
Adresse: Kukuljevićeva 13, Tel.:  +385 (0) 91 669 0909, Fax: +385 (0)42 320 056
home: www.zlatneruke.com/

Palatin, Restaurant und Café
Die beste Weinkarte in der Stadt
Adresse: Braće Radić 1, Tel. +385 (0) 42398-301
home: www.palatin-varazdin.com

Subscribe
Notify of
1 Comment
Neueste
Älteste Meist gevotet
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen.

Zu „Komm mit nach Varazsdin“ möchte ich bemerken, dass im ungarischen Operettentext es nicht „Varazdin“, sondern „Kolosvár“ lautet, und das war das seinerzeitige Klausenburg, heute Cluj/Rumänien.