Maria Perschy: In Eisenstadt vergessen, in Hollywood gefeiert

Fast vergessen, eine Österreicherin, die in den 50ern nicht nur Karriere beim deutschen Film machte, sondern Anfang der 60-er Jahre sogar zum Hollywood-Star heranreifte. Die Rede ist von Maria Perschy – einer waschechten Eisenstädterin.

Maria Perschy mit Tochter Daniela

Geboren wurde sie 1938 in Eisenstadt, als Tochter des damaligen Landesrates. Im zarten Alter von 17 Jahren besuchte sie bereits das Max-Reinhardt-Seminar in Wien, wo sie ihre spätere Förderin Susi Nicoletti traf. Die bekannte Bühnenschauspielerin verschaffte ihr einen Vertrag bei der Bavaria Film in München und von da an ging es steil bergauf mit Engagements über Engagements. International wurde die Filmwelt auf Maria aufmerksam durch den deutschsprachigen Film „Nasser Asphalt“ mit Horst Buchholz.

Maria Perschy: Hollywood-Star & Pin-up-Girl

Nun war es soweit, Hollywood rief. Dann 1964 ihr großer internationaler Durchbruch an der Seite von Rock Hudson im Film „Ein Goldfisch an der Leine“. Das, was nur wenigen Schauspielerinnen der „Alpenrepublik“ zuteil wird, hat sie geschafft. Seitdem spielte sie in über 85 Filmen, wird nebenbei bemerkt auch zum Pin-up-Girl und hing als Poster fast in jedem 2. Spind eines männlichen Teenies der 60-er Jahre, soviel ist sicher. Die Traumkarriere nimmt ihren Lauf. Doch dann kam das Schicksalsjahr 1971. Bei Dreharbeiten in Spanien erleidet Maria bei einem Feuerunfall schwere Verbrennungen an Gesicht und Körper. Erst 1986 kehrte sie entgültig wieder nach Österreich zurück, wo sie dann als Schauspielerin immer wieder im deutschen Fernsehen zu sehen war. Sie stirbt 2004 an Krebs und hinterlässt eine Tochter, (Mariana) Daniela Torchia, ebenfalls Schauspielerin und Sängerin in den USA und nebenbei (!) noch Doktor der Gesundheits- und Ernährungswissenschaft sowie der Psychologie. Sie war übrigens in erster Ehe mit Burt Ward verheiratet, besser bekannt als Robin (Boy Wonder) aus der Batman-Serie. Boom, Bang, Ufff! – wer kennt das nicht?

Das Foto, welches uns Daniela freundlicherweise aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung gestellt hat, zeigt die Verbundenheit zwischen Mutter und Tochter.

Mehr Beachtung hätte sie verdient!

Am 3. Dezember 2019 ist der 15. Todestag von Maria Perschy. Letztes Jahr hätte sie (hätte Österreich!) ihren 80. Geburtstag gefeiert. Gehört hat man nichts. Was sicher wenige wissen, ihre letzte Ruhestätte ist nicht etwa in Amerika oder Spanien, wo sie sich über längere Zeit aufhielt, auch nicht auf dem Wiener Zentralfriedhof. Nein, ihr Grab mit der Nr. 381 befindet sich in Eisenstadt, und zwar unbeachtet im Schatten eines kleinen bescheidenen Grabsteins auf dem Friedhof am Oberberg im Ortsteil Kleinhöflein.

Maria Perschy gehörte neben Romy Schneider, Klaus Maria Brandauer, Helmut Berger und Arnold Schwarzenegger zu den erfolgreichsten österreichischen „Exporten“ für den internationalen Filmmarkt. Letzterem hat man sogar ein Museum gewidmet. Um so mehr bedauernswert, daß man Maria Perschy in Österreich so wenig Beachtung schenkt.

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Hallo Meli, mei! Toller Artikel! Ich kenne die Schauspielerin , dachte aber irrtümlicherweise, sie sei Deutsche. Ich finde es auch sehr schade, dass man sie hier in Österreich so gar nicht wertschätzend behandelt hat! Gerne gelesen! Viele liebe Grüße!