Melinda in Action

Die Redaktion von pannonien tivi geht auch gerne selbst seinen Tipps nach. So zum Beispiel am österreichischen Nationalfeiertag, da haben wir das Angebot der burgenländischen Museen wahrgenommen und sind, natürlich dezent, „Türen einrennen“ gegangen, und zwar die des Schlosses Esterházy.
Da gab es um 10 Uhr die Führung durch die Ausstellung „Glanzlichter des Schlosses Esterhazy“. Da es über die diesjährige, neue Ausstellung verschiedene Stimmen gab – den einen gefällt es, andere wiederum sagen, die Ausstellung wäre so modern und nüchtern – wollten wir uns doch endlich mal selbst ein Bild machen.

Nach einer kleinen Einführung von unserer freundlichen Schlossführerin Gabi, geht’s in einen Raum der eigens und allein dem „jüngsten“ und wohl für die heutige Zeit interessantesten „Glanzlicht“des Schlosses Esterházy gewidmet ist: Melinda Esterházy; letzte Fürstin, Prima Ballerina Assoluta und dieses Jahr 90 Jahre alt. Spannend in Melinda’s Zimmer sind vor allem die abgespielten alten Filme, in denen die Fürstin als Schauspielerin und Balletttänzerin zu sehen ist. Ein Gedanke: endlich sieht man die Fürstin einmal in bewegten Bildern, sonst nur auf Fotos, z.B. in Zeitungen – eben Melinda in action!

Auffallend sind auch die tollen Böden, und wir erfahren von Gabi, daß die alten Parkette sehr aufwändig restauriert wurden, denn sie sind dafür extra nach Berlin gereist.

Der nächste Raum ist einer weiteren besonderen Persönlichkeit des Hauses Esterházy gewidmet: Fürstin Margit Esterházy beg. Cziráky, die Mutter von Paul V., dem letzten Fürsten. Sie hat in diesem Jahr ihren 100. Todestag. Zu sehen gibt es neben interessanten, handgeschriebenen Postkarten der Jahrhundertwende, ein Teil des Originalbrautkleides, sowie den Brautkranz der Fürstin.

Nun kommt der schönste Raum der Ausstellung, natürlich neben dem Haydnsaal als erstschönster! Hier hat man auf beiden Seiten riesige Fenster sozusagen freigezaubert. Die Wände wurden praktisch durch Glas ersetzt und geben zum einen direkte Sicht in den Haydnsaal und auf der anderen Seite eine wunderschöne Aussicht auf den romantischen Schlosspark, der vor allem jetzt im Herbst wie aus einem Bilderbuch erscheint. Am liebsten würde man sofort von hier aus hineinspazieren!

Die folgende lange Zimmerflucht wird vor allem durch die Freilegung des Gemäuers und der verschiedenen Wandschichten interessant. Man sieht sogar, wie der Boden auf dem man wandelt aufgebaut ist, in dem man über Glasplatten geht. Das kostbare Innere der Ausstellungsräume wird bestimmt durch einen Einblick in die ehemaligen Sammlungen, z.B. die größte noch erhaltene Porzellansammlung der Esterházy oder auch wertvolle, aufwendig restaurierte Möbel, sowie kostbares Silber.

Finale und Höhepunkt der Ausstellung ist der einzigartige Haydnsaal, der eigentlich für sich selbst und seine außergewöhnliche Akustik spricht, beim Lauschen von „Le Matin“ von Joseph Haydn.

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