Nur ein Mythos: Fred Astaire ein Burgenländer

Fred Astaire wurde 1899 in Omaha, Nebraska geboren. Er war der Sohn von Johanna „Ann“ (geb. Geilus), Tochter von deutschen Immigranten aus Ostpreußen und dem Elsass. Sein Vater war Frederic „Fritz“ Austerlitz, ( geb.1868 in Linz – getauft als Friedrich Emanuel Austerlitz). Er war bekennender Katholik mit jüdischer Abstammung.

Hier beginnt auch der Mythos um Fred Astaire. Die Frage: war er tatsächlich Burgenländer oder sogar Eisenstädter?

Es gibt verschiedene Behauptungen: es heißt., dass ein Zweig der Familie in der Unterberggasse im alten jüdischen Viertel von Burgenlands Landeshauptstadt Eisenstadt gelebt habe, anscheinend war dies Astaire’s Großvater, doch Fred Astaire’s Eltern selbst waren katholischer und lutheranischer Abstammung.

Wieder Andere behaupten, die Familie Austerlitz, d. h. die Verwandtschaft von Fred Astaire, lebte auch in Lackenbach. Im Sommer 1990, wurde allerdings das letzte Haus der ehemaligen Lackenbacher Familie Austerlitz/Astaire abgerissen.

Eine weitere Quelle, aus dem Englischen, schreibt: Es gab 7 Städte in der Gegend südlich von Wien, wo jüdische Gemeinden integriert waren. Das am besten erhaltene Ghetto war aber in Eisenstadt, Hauptstadt des Bundeslandes Burgenland, wo einst 20 Prozent der Einwohner jüdischen Glaubens waren. Die meisten Häuser im jüdischen Viertel datieren aus dem 17. Jahrhundert und sehen noch genau so aus wie damals, als die Juden sie im Jahre 1938 verlassen haben. Fred Astaire’s Onkel, Fritz Austerlitz, lebte hier und ist auf einer Gedenktafel  (verstorbene Juden im  1. Weltkrieg) verewigt.

Künstlername: Fred Astaire
Geburtsname: Frederick Austerlitz
Geburtsdatum: 10.Mai 1899 in Omaha, Nebraska ( USA)
Sterbedatum: 22.Juni 1987 in Los Angeles, Kalifornien ( USA)
Berufsbild: Schauspieler, Sänger und vor allem Tänzer
Berufstätigkeit : 1917-1981
Ehefrau(en): Phyllis Livingston Potter ( 1933-1954 ), Robyn Smith ( 1980 – 1987 )

Die Burgenländische Gemeinschaft, ein Verein zur Pflege der Heimatverbundenheit der Burgenländer in aller Welt, schreibt im Jahre 1999:
Am 10. Mai 1999 wäre der weltberühmte Tänzer, Schauspieler und Sänger Fred Astaire 100 Jahre alt geworden. Dies soll daran erinnern, daß diese außergewöhnliche Persönlichkeit burgenländischer Abstammung ist. Sein Vater Fritz Austerlitz, ein k.u.k. Unteroffizier, stammte aus der weitverzweigten Familie, die zu den Gründern des Eisenstädter Ghettos gehörte und die Entwicklung der Judengemeinde in Eisenstadt maßgeblich mitbestimmt hat.

Fritz Austerlitz lebte hauptsächlich in Wien, wo er Bierkutscher gewesen ist. Er war jedoch wie viele Juden Wiens auch Mitglied der Eisenstädter Gemeinde, hatte dort Grundbesitz und wurde auch in den Büchern von Eisenstadt geführt, wohin die Nachfahren des Wiener Judenrichters Halevi Austerlitz nach ihrer Vertreibung aus Wien um 1675 gezogen waren.
Vater Fritz Austerlitz fühlte sich von seinen beiden Brüdern stark bevormundet und wanderte 1895 nach Amerika aus. Er ließ sich in einer Gegend nieder, die von Einwanderern nicht gerade bevorzugt war: in der Stadt Omaha im Bundesstaat Nebraska. Dort arbeitete er in der Brauerei Storz, die wie fast alle amerikanischen Brauereien von Deutschen gegründet worden war. Er heiratete die achtzehnjährige Anna Geilus, die schon in Amerika geboren wurde. 1897 kam die Tochter Adele, 1899 der Sohn Frederick Austerlitz, der spätere Fred Astaire, zur Welt.

Ein Artikel auf der Internetseite des Östrreichischen Jüdischen Museums macht den kleinen Hoffnungsschimmer vom Burgenländischen Fred-Astaire-Traum allerdings mit einem Schlag zunichte, denn der ganzen Geschichte um den Broadwaystar liegt zum einen eine Notlüge zugrunde und zum anderen einer daraus resultierenden dermaßen aufgebauschten Zeitungsstory, das daraus letztendlich diese Legendenbildung vom großen Hollywoodstar und Traumtänzer aus dem Burgenland wurde.

Der vermeintliche Lügenbaron, Eisenstädter Wilhelm Schneider (letzter Bürgermeister der mehrheitlich von Juden bevölkerten autonomen Gemeinde Eisenstadt-Unterberg in den Jahren 1934-1938), emigrierte nach New York. Später, zurückgekehrt mit  Neuansiedlung in Baden bei Wien erzählte Wilhelm Schneider in den 70-er Jahren im Kreise „öffentlicher Personen“, daß er in New York in finanzielle Not geriet und ihm die Idee kam, dem damals schon berühmten und vermögenden Fred Astaire einen Brief nach Hollywood zu schreiben und darin um finanzielle Unterstützung zu bitten mit der Begründung, daß er ein notleidender Verwandter sei. Diese Geschichte machte in Eisenstadt die Runde, es folgten Berichte in einer freien burgenländischen Zeitung und auch Interviews, O-Ton Schneider: „Die Schwester von Astaires Vater war meine Grossmutter und stammte aus Austerlitz in Mähren.“ Ein Märchen? Astaire hat den Bettelbrief Wilhelm Schneiders möglicherweise nie erhalten, jedenfalls darauf nie geantwortet oder reagiert, wie später Schneiders Witwe erzählt.

Doch die Geschichte des Wilhelm Schneider könnte ja auch nur erfunden sein, oder?

Ob wahr oder nicht der Gedanke an Fred Astaire, ob Burgenländer oder nicht, hat immer was Grosses, so wie z.B. bei Joseph Haydn. Zumindest war der mit Sicherheit Wahl-Burgenländer und wenn es auch nur aus Berufsgründen war.

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