Pécs: Pannoniens größte Stadt ist Kulturmetropole 2010

pecsDie größte Stadt Pannoniens wird wegen seines submediterranen Klimas auch Stadt mit mediterraner Stimmung genannt. Denn im Sommer pulsiert geradezu das Leben in den Straßencafes bis spät in die Nacht hinein, eben wie im Süden. Sogar Feigen wachsen, was in Ungarn eine Besonderheit ist, manchmal tragen die Feigenbäume sogar zweimal im Jahr Früchte.

Und diese Stadt ist 2010 Kulturhauptstadt Europas. Kein Wunder, denn hier an diesem Ort lag bereits vor zweitausend Jahren schon eine blühende Stadt an der Ost-West-Hauptstraße des römischen Reiches.

Die bedeutendsten Baudenkmäler aus der 150 Jahre währenden osmanischen Besetzung Ungarns befinden sich in Pécs, u.a. die Moschee des Pascha Kassim Ghasi. Das Zsonay Kulturviertel, einer der wichtigsten Schauplätze des Kulturprogramms 2010 entsteht in einem weiteren denkmalgeschützten Baukomplex- Zsolnay und Pécs gehören zusammen.

Schon beim ersten Spaziergang durch die südwestungarische Metropole fallen diese eben mit Zsolnay-Baukeramik geschmückten Jugendstilfassaden ins Auge. Pécs ist eine der schönsten und ältesten Städte des Landes. Weinreben gedeihen im Schutz des Mecsek-Gebirges, dessen Südhänge sich über der Stadt erheben.

Die jüngste Attraktion der Stadt, der Mecextrem Park erwartet abenteuerlustige Besucher auf einer 30 ha großen Waldfläche. Doch zunächst empfiehlt der Gästeführer einen Besuch der ältesten Sektfabrik Ungarns (1859) am Szent-István-Platz. Mit fünf Etagen hat sie das größte Kellersystem Mitteleuropas. Das darin eingerichtete „Sekthaus“ verwöhnt heute als das wohl eleganteste Restaurant von Pécs mit kulinarischen Besonderheiten und – natürlich – diversen Sekten. Übrigens befindet sich auch die älteste Brauerei Ungarns in Pécs.

Im Schatten der prächtigen Kastanien am Platz führt ein Weg zum Dom. Welch Zufall der Geschichte!  Als er errichtet wurde, ahnte noch niemand, dass sich in seiner unmittelbaren Nachbarschaft reich verzierte Grabkammern aus dem 4. Jahrhundert befinden. Denn vom Friedhof ( 1 Jhdt. nach Christus ) führen unterirdische Gänge zum frühchristlichen Mausoleum, zur Grabkammer mit dem Krugsymbol und zur Grabkammer Petrus-Paulus. Der einzigartige Denkmalkomplex wurde im Jahr 2000 auf die Weltkulturerbeliste der UNESCO gesetzt.

Dabei ist der Sakralbau selbst ein Besuchermagnet, hat er doch als einzige Kirche vier Türme. Sie ragen an den Ecken 60 Meter in die Höhe. Schon im 9. Jahrhundert besaß der Ort fünf christliche Kirchen, was Pécs unter dem lateinischen Namen „Quinque Ecclesiae“ – „Fünfkirchen“ – bekannt machte.

Das Symbol der Stadt, die fünf Kirchen, hat Zsolnay für seine Keramik-Fabrik übernommen, die er zu europäischem Rang führte. Im ältesten Wohnhaus von 1301, gar nicht weit vom Dom, zeigt ein Museum Zsolnay’s Entwicklung vom Händler, Kaufmann und Alchimisten zum Erfinder und Fabrikanten, der auf der Pariser Weltausstellung 1878 eine Goldmedaille für seine technische Leistung erhielt.

Pécser Stimmen verlauten: „Wir in der Provinz waren moderner als die Hauptstadt Budapest“, lassen wir uns überraschen, spätestens 2010!

TIPPS:

Restaurant Bagolyvár
Pécs, Felsohavi Weg 6.
Telefon: 211-333
http://www.bagolyvarpecs.hu

Restaurant Hotel Makártanya
Pécs, Középmakár Weg 4.
Telefon: 224-400 Fax: 224-306
E-Mail: hotel@makartanya.hu
http://www.makartanya.hu

Hotel Restaurant Palatinus
Pécs, Király Str. 5.
Telefon: 514-260
http://www.danubiushotels.com

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Nachdem ich leider schon mehr als 10 Jahre nicht in Pécs war, bin ich etwas verunsichert. Daher die Frage: zeigt das Bild wirklich eine Aufnahme von Pécs? Mich erinnert die Toranlage an das „Holsten Tor“ in Lübeck.
Falls ich irre: wo in Pécs steht dieses Tor?
MfG
W. Gürtler