Piefke-Saga auf burgenländisch

Endlich Urlaub, denken wir nachdem wir dann nach rund 800 km Fahrt, vom südwestlichsten Zipfel Deutschlands in den östlichsten Zipfel Österreichs abends angekommen sind. Gott sei Dank war unsere Hauswirtin in St. Georgen bei Eisenstadt so spät noch wach und hat uns übrigens sehr nett aufgenommen. Wir waren angenehm überrascht, nicht nur von den gemütlichen Zimmern und der netten Gastfamilie, sondern auch davon daß wir diese Neusiedlerseecard im Zimmerpreis gratis mit dabei hatten. „Da hat man schon einige Vorteile rund um den See hier im Burgenland“, so erzählt man uns. Das wollten wir dann auch gleich am nächsten Tag nutzen, denn es war wahnsinnig heiß, endlich mal in diesem Jahr, und deshalb beschlossen wir ins Freibad nach Oggau zu gehen.

Von unserer Hauswirtin haben wir das Anmeldeformular von der NSC ins Bad mitgenommen, das würde vorerst reichen hat man uns gesagt. Die Vergünstigungskarten wollten wir dann am Montag in Eisenstadt abholen. Im Oggauer Freibad angekommen stehen wir an der Kasse und halten der Dame das Formular unter die Nase. Diese schüttelt den Kopf, „nein, nein, das geht nicht, ich brauche die Karten, sonst kann ich keinen freien Eintritt geben“. Wir: „aber man hat uns doch gesagt, daß das auch mit diesem Formular geht?!“ “ Nein, das geht nicht!!!“ Hinter uns bildet sich eine kleine Schlange, plötzlich neben uns eine unfreundliche Männerstimme, „Hearns, I wüll heut a no drankomma!“ Wir: „Moment noch bitte! Sie können ja jetzt wohl noch eine Sekunde warten!“ ( Es waren höchstens gerade mal 2 Minuten vergangen.) Ein Hin und ein Her, der Herr jetzt noch unfreundlicher: “ Bleibts doch, wo’s herkomma seids, es Piefke, es!“

Bislang wussten wir nicht mal, was ein Piefke eigentlich ist, bevor wir hier ins Burgenland gekommen sind. Da es anscheinend ein abwertender Ausdruck für einen Deutschen ist oder noch mehr eigentlich als Beleidigung gedacht sein sollte, fühlen wir uns schon zweimal nicht angesprochen. Aber es ist schon schade und auch bedenklich, wenn man in einer Urlaubsregion so empfangen wird, die wohl von 80 % deutschen Urlaubsgästen lebt und es ist schon gar nicht kundenfreundlich, wenn man erst etwas anbietet ( die Neusiedlerseecard ) und es einem dann so schwer macht diese angeblichen Vorteile für die Touristen auch zu nutzen. Im Gegenteil, die Urlaubsgäste werden dann sogar mit so einer Einrichtung noch verärgert. Das sind dann schon schattige Gewitterwolken im Land der Sonne…:(

Nicole, Enzo und Julian Callea aus Baden-Württemberg

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