Rudolf Klaudus im Farbenrausch

Ungar, Kroate, Österreicher. Vordergründig war der „Magier der Farben“ Rudolf Klaudus Maler – danach burgenländischer Kroate: 1895 in der kroatischen Gemeinde Nebersdorf/Šuševo bei Großwarasdorf geboren, 1979 in Eisenstadt gestorben und in Kleinwarasdorf begraben. Inspirieren ließ er sich von den ganz Großen wie Matisse und Cézanne. Und von den kroatischen Malern Vladimir Bećić und Ljubo Babić. Kritiker meinen, daß er vom „slowenischen Impressionismus“ beeinflusst worden sei. Das, weil er einige Studienjahre bis 1926 an der Kunstakademie in Zagreb verbrachte.

„Er keltert in seinen Bildern die Farben der Landschaft, presst gleichsam den Saft aus ihr, kocht die Atmosphäre ein, zieht aus der Erde Kräfte und steigert burgenländische Gegend ins Subtropische: Sie wird farbenprächtig, fruchtbar wie die Flanke eines Vulkankegels, schillernd zwischen Blaufränkisch, Ackerbraun, Dschungelgrün und allen Nuancen des Herbstes“, schreibt der Kunstkenner Alfred Schmeller in den 1970er Jahren über Klaudus.

Kurzum: Rudolf Klaudus malt in prächtigen Farben Landschaften, Bauernhäuser, Blumenarrangements und Portraits. Er mag auch vom „Blaufränkischen“ aus Deutschkreutz getrunken haben, während er den mit dschungelgrün getränkten Pinsel über das Leinen strich.

Mein Lieblingsbild ist: Hinterhöfe am Abend, weil hier der Künstler eine ganz besondere Stimmung eingefangen und mit einer phantastischen Strahlkraft der Farben wiedergegeben hat. Diese Stimmung erinnert an so manche Abende im Burgenland. Man kann den Frieden, die Stille und die Idylle, die in solcher Umgebung und in diesem Moment herrscht direkt spüren und möchte regelrecht darin versinken, wenn man dieses Bild betrachtet.

Seine Werke zeigt die Landesgalerie Burgenland im Kultur Kongress Zentrum in Eisenstadt vom  14. Jänner bis 10. April 2016. Geöffnet von Dienstag bis Sonntag.
Weitere Infos: Landesgalerie Burgenland

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