Neulich im Kultur Kongress Zentrum in Eisenstadt. Ursula Strauss gastiert hier zu einem musikalisch-literarischen Abend und zeigt dem Publikum eine gänzlich andere Seite von sich. Wobei, wer sie abseits von Kommissarin Angelika Schnell bereits in anderen TV-Produktionen gesehen hat, der weiß genau, daß in dieser Frau noch weit mehr schlummert als sie vorgibt. Als Erzählerin liest sie Passagen aus Maria Rivas* autobiografischen Aufzeichnungen über ihre Mutter, die große Marlene Dietrich. Durch die authentische, lebhafte und gefühlsbetonte Art des Erzählens kann man sich gut in das aufregende Leben der Leinwandgöttin hineinversetzen, das gespickt war mit beruflichen und amourösen Abenteuern. Details geben Aufschluss über die vielen Facetten des Stars, der sowohl Künstlerin, Stilikone, Sexsymbol und für viele die größte Diva aller Zeiten war. Als Sängerin gibt Ursula Strauss ein paar der bekanntesten Lieder der Dietrich zum Besten, allen voran „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt!“ Als Femme Fatale schlüpft sie stellenweise in die Rolle der Dietrich und gibt sich entsprechend ausgesprochen weiblich, leicht verrucht und exzentrisch. Eine Hommage an die Diva im Frack.
Musikalische Seelenverwandschaft
Begleitet wird Ursula Strauss bei ihrem Programm vom Duo BartolomeyBittmann*. Besser hätte Frau Strauss ihr musikalisches Rahmenprogramm nicht wählen können. Es ist ein musikalischer Hochgenuss zu sehen wie Klemens Bittmann und Matthias Bartolomey sich mit Violine, Mandola und Cello gegenseitig begleiten, einander hochschaukeln und sich einfach entsprechen wie kein anderes Duo. Allein die Mimik der beiden ist es wert diese Künstler einmal hautnah zu erleben und einen Ausflug in ihre experimentelle Musik zu genießen. Letztendlich gibt es nur einen Ausdruck für die beiden: musikalische Seelenverwandschaft! Und während des Abends fragt man sich, wer hier jetzt eigentlich wen begleitet, die zwei Musiker die Künstlerin oder umgekehrt? Sowohl die Diva im Frack als auch die beiden Vollblutmusiker sollten Sie sich bei nächster Gelegenheit unbedingt geben.
Schade, dass nur wenig Junge Leute bei solch grandioser Veranstaltung ins KUZ kommen.