Wie spricht man Ptuj?

Ist nicht gerade das größte, höchste, längste und weiteste, was die Dinge so interessant macht? So geht es uns z.B. auch bei Städten, vor allem, wenn es dabei um die ältesten geht. Meist gibt es da nämlich noch Mords viel Kultur, Geschichte, große und uralte Bauwerke und vielleicht das ein oder andere Mysterium zu entdecken, welches dahinter steckt. Ja, und Slowenien hat auch so eine älteste Stadt, die da heißt: Ptuj.

Ptuj liegt ca. 25 km entfernt von Maribor in der slowenischen Untersteiermark. Ihren „ulkigen“ Namen ( gesprochen: „p(e)tui“, wobei das „e“ nur ganz kurz anklingt) hat diese alte sympathische Stadt von den Illyrern, die zu ihrer Zeit den Balkan beherrschten, zu dem auch Slowenien gehört. Während des Römischen Imperiums wird Ptuj lateinisch Poetovia genannt und war zu dieser Zeit ein Militärlager, das die Übergänge über die Drau bewachte. Schon im 12.Jhd. wurde ein Abwehrsystem konzipiert und nachdem Ptuj 1250 das Stadtrecht erhalten hat, wurde auch die Stadtmauer errichtet.

Die blühende Stadt an den Transitwegen, hatte gegen Ende des 16.Jhd., wie kann es auch anders sein, mit den Türken zu kämpfen, konnte aber dank Abwehrsystem und strategischer Lage Schlimmeres verhindern. Die Überreste der ruhmvollen Vergangenheit werden im Museum in der Burg Ptuj gezeigt, die vom Burghügel  herab das Panorama der Stadt prägt und sie noch heute beschützt.

Ptuj ist Gott sei Dank eine dieser alten Städte, die ihren mittelalterlichen Kern nicht mit diesen kontrastreichen Großstadtbauten umgeben hat. Das charmante Stadtleben lernt man am besten bei einem Stadtspaziergang mit Besichtigung kultureller und historischer Sehenswürdigkeiten von der Antike bis zur Gegenwart kennen. Bei einem Besuch der Burg, wird man in die Zeit der Burgbewohner um viele, viele Jahre zurück versetzt, und spürt eben das, was diese alten Burgen so an sich haben.

Der Riesling schmeckt auch hier

Die Umgebung von Ptuj ist ganz typisch für Slowenien, und zwar liegt es inmitten von fruchtbaren Weinhügeln, in denen reizvolle Kirchen und Schlösser verborgen sind. Dort also, wo man Natur und Kultur und die Menschen kennen lernen kann. Dazu zählt zweifellos auch der Besuch des ältesten slowenischen Weinkellers, der natürlich auch in Ptuj liegt und über 500 Jahre alt ist.
Mittels Führung erfährt man dann, daß die berühmten Weine von Ptuj schon im Mittelalter in ganz Europa geschätzt wurden. Seine erste Glanzzeit erlebte hier der Weinbau zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert. Mit dem Zerfall des Römischen Reiches, ging es dann auch mit dem Weinbau bergab und erlebte erst mit dem Einzug der Minoriten im Jahr 1239  eine Renaissance. 1438 leiteten die Herren von Pettau, (dt. Name von Ptuj) eine neue Blütezeit des Weinbaus ein. Im 18. Jahrhundert wurden dann Riesling und Sipon (Furmint) in viele europäische Länder und auch nach Amerika exportiert.

Apropos Minoriten: Die Anhänger dieses Klosterordens, ein Zweig der Franziskaner, errichteten im 13.Jhd. das erste Minoritenkloster im slowenischen Raum. Zunächst wurde nur eine lange, schmale einschiffige und sehr einfache Predigerkirche erbaut, die jedoch schon bemalt war. Lange Zeit stand nur der östliche Teil des heutigen Klostergebäudes. Im 17.Jdh. wurde es dann aber im Barockstil umgebaut. Die wertvollsten Räume sind das Refektorium, also klösterlicher Speisesaal, und die Bibliothek, die beide für Besucher geöffnet sind.

Bedeutendstes Fest : Kurent-Fest in der Altstadt von Ptuj, ist der tradtionelle Faschingsumzug, der größte in Slowenien, der vor allem für die Perchte KURENT oder KORANT bekannt ist. Der Kurent mit seiner berühmten Maske, Schafspelz und Igelfellstange vertreibt den Winter und bringt Glück ins Land.

Jetzt genießen wir aber erst einmal noch den Sommer, vor allem auch in Ptuj in Slowenien.

Noch mehr Infos:

Mestna občina Ptuj
Mestni trg 1
2250 Ptuj, Slovenija
T: 02 748 29 99
F: 02 748 29 98
E: info@ptuj.si

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