Am Rande der Gesellschaft

In Europa leben etwa 14 Millionen Roma und Sinti – an die 5000 davon im Burgenland. Im 16. und 17. Jahrhundert kamen sie mit dem türkischen Heer als Musiker, Waffen- und Hufschmiede ins Land. Viele von ihnen blieben. Was folgte waren Zwangsumsiedlungen, Verfolgung, Armut und Arbeitslosigkeit.

Erst vor 20 Jahren gelang es den Roma und Sinti in Österreich als eigene Volksgruppe anerkannt zu werden. Dafür war ein einstimmiger Beschluss im Nationalrat nötig – 1993 war es soweit. In der Folge wurden zahlreiche Projekte von vielen Roma und Sinti Vereinen realisiert. Dann ein herber Rückschlag. Viele werden sich noch erinnern als Franz Fuchs im Februar 1995 ein Bombenattentat am Rand der Oberwarter Siedlung verübte. Dabei kamen vier junge Roma ums Leben. Nach dem Schock blieben die Trauer und der Wille, den eingeschlagenen Weg dennoch fortzusetzen.

Zwanzig Jahre nach der Anerkennung zieht die Volkshochschule der Burgenländischen Roma Bilanz. Wie wird und wie soll sich die Volksgruppe weiterentwickeln? Sind Roma und Sinti heute noch immer benachteiligt?  Dazu gibt es Vorträge, Filmabende, Stammtische und Buchpräsentationen. Konzerte, sowie Sprachkurse runden das Programm ab.

Auf  Gispsymusik darf  man sich am 22. Juni 2013 beim „Fest für Roma und Nicht-Roma freuen (Mulatinschago fi Roma taj Gadasche). Im Oberwarter Stadtpark werden das Ferry Janoska Ensemble, Harri Stojka, Diknu Schneeberger Trio und Romano Rath aufspielen. Dazu gibt es auch einen „ROMA-Infopoint“ am Hauptplatz in Oberwart, bei dem man sich über Geschichte und Gegenwart der Roma informieren kann.

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