Am Donnerstag, dem 2. Februar 2012, startet der ORF Burgenland eine 44-teilige Sendereihe unter dem Titel „Schatzkiste Burgenland“, die die kulturellen Besonderheiten des Burgenlandes in Radio und TV zeigt.
Will man das Burgenland mal so richtig kennenlernen, dann schaut man sich am besten seine Traditionen und Bräuche an. Das jüngste Bundesland ist nämlich geradezu voll davon. So wie die Tracht als traditionelle und historische Kleidung die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe einer Region beschreibt, so charakterisiert das Brauchtum ebenfalls eine bestimmte Region, ein Land oder die Angehörigen einzelner Bevölkerungsruppen oder Berufsgruppen. Die Tradition der burgenländischen Hochzeitsbäckerei, der „hianzische“ Dialekt, altes burgenländisches Handwerk, die pannonische Küche oder die Sprache der Burgenlandkroaten und Roma gehören zum kulturellen Erbe des östlichsten Bundeslandes. Die ORF Burgenland-Serie „Schatzkiste Burgenland“ stellt dieses sog. immaterielle Kulturerbe vor. ‚Back to the roots‘ oder Brauchtum ist in, vor allem jetzt im Burgenland.
Brauchtum ist „in“
„Die Serie über die Schatzkiste Burgenland ist ein erstklassiges Beispiel für den öffentlich-rechtlichen Mehrwert des ORF. Wir wollen über unseren gesetzlichen Auftrag hinaus unserem Publikum Kultur in all ihrer Vielfalt näherbringen. So wurden in unseren Produktionen für das österreichweite Programm in ORF 2 unter anderem das Kunsthandwerk des Blaudrucks oder die Gewinnung des Edelserpentins aus Bernstein in einem ‚Erlebnis Österreich‘, die Tradition des Buschenschanks in einem ‚Unterwegs in Österreich‘, die Sortenvielfalt der Paradeiser aus dem Seewinkel und die Fischer vom Neusiedlersee in einem ‚Österreich-Bild‘ präsentiert. Mit der neuen Serie wollen wir diesen hohen Stellenwert, den die Volkskultur im Burgenland hat, besonders hervorstreichen“, so ORF-Landesdirektor Karlheinz Papst.
Auch Kulturlandesrat Helmut Bieler freut sich über die Schatzkiste Burgenland:“Kulturelle Traditionen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Identität einer Gesellschaft, ein Beweis ihrer Lebendigkeit, und nicht zuletzt sind sie auch der Nährboden für ihre gedeihliche kulturelle Entwicklung. Durch die umfassende Dokumentation und die stärkere Verknüpfung mit dem touristischen Angebot erfährt das immaterielle Kulturerbe des Burgenlandes eine Aufwertung und nicht zuletzt auch eine Belebung“.
Lieber sehen als hören
Anlässlich des 90. Geburtstages des Landes wurde dieses kulturelle Erbe landesweit erfasst und multimedial im Internet aufbereitet. Der Burgenland Tourismus, der bei diesem Projekt federführend war, möchte diese „Schätze“ auch touristisch nutzen: „Das immaterielle Kulturerbe stößt bei den Gästen auf immer größeres Interesse, wir liegen mit diesem Thema absolut im Trend. Die Aktivitäten, die sich hier zuordnen lassen, finden näher am Publikum, am Gast statt als alle anderen kulturellen Aktivitäten. Das bietet die große Chance, diese Plattform für den Tourismus vermehrt zu nützen. Durch eine behutsame Vermarktung wollen wir dieses wertvolle Erbe für Gäste zugänglich machen“, so Tourismusdirektor Mario Baier. Auf www.kulturschatz.info wird die Sammlung in Form von Texten, Fotos und Videos vorgestellt.
Die Serie „Schatzkiste Burgenland“ startet am 2. Februar 2012 und ist anschließend jeweils am Donnerstag im TV nach „Burgenland heute“ in ORF 2 zu sehen, sowie im „Radio Burgenland Nachmittag“ von 13.00 – 18.00 Uhr zu hören sein. Wobei sich hier allerdings die Frage stellt, wie man burgenländische Traditionen akustisch darstellen möchte, mal abgesehen von musikalischen Beiträgen. Wenn das Hienzentrio aufspielt, dann ist das im Radio wohl ganz was anderes, wie der “Csizmenmester” (dt. Stiefelmeister) in Rechnitz, der grad demonstrativ mit dem Hammer auf die Sohlen draufhaut.