Die Steine leben weiter

Karl Prantl wurde am 5.11. 1923 geboren und hätte somit dieses Jahr seinen 87. Geburtstag gefeiert. Der Bildhauer erfährt in zahlreichen Ausstellungen internationale Würdigungen. 1986 war er Österreichs Vertreter bei der Biennale in Venedig.

2008 wurde er mit dem österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Doch der Weg zu seiner großen Anerkennung als Künstler war mindestens genauso hart, wie die Steine, mit denen er zwei Drittel seines Lebens gearbeitet und gelebt hat. Prantl’s Vater war eigentlich dagegen, daß er als junger Mensch den Weg in die Kunst einschlägt, und bezeichnete seine angehende Profession als Hungerleiderberuf. Vor allem weil sein jüngerer Bruder schon Geld verdiente im Gegensatz zu ihm.

Aber er ließ sich nicht abbringen und fing 1946 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien an, Malerei zu studieren. Wandte sich jedoch bald der Bildhauerei zu. Im Winter 1950/51 entstanden die ersten Skulpturen und im Sommer 1959 organisierte er dann das 1. Europäische Bildhauersymposium im Römersteinbruch St. Margarethen.

Zeitzeugen, wie seine Cousine Adelheid Schiffer erinnern sich gut, wie er als Mensch war: „Karl war ein super Mensch, aber er hatte auch Feinde. Weil er sich nicht alles gefallen ließ! Zum Beispiel, als in Pöttsching die Kirschbäume rausgerissen werden sollten, hat er sich energisch gegen diese Aktion eingesetzt. Das hat natürlich nicht jedem geschmeckt! Er hatte auch ein sehr gutes Herz. Da gab es einmal einen Vorfall beim Gottesdienst in der Kirche, wo zum Spenden für Rumänien aufgerufen wurde. Da stand Karl Prantl auf und bevor er die Kirche aufgeregt verließ, rief er:“Tut doch was für eure Mitmenschen! Nicht nur zum lieben Herrgott hingehen!“ Am nächsten Tag hat er eine große Summe gespendet.“

Die Beisetzung von Karl Prantl findet am Freitag, den 22.Oktober 2010 in Pöttsching statt. Ab 13:00 Uhr ist der Verstorbene in der Pfarrkirche aufgebart. Die Totenmesse beginnt um 14:00 Uhr, anschließend wird Karl Prantl zu seiner letzten Ruhestätte begleitet.

Fotos: Hans Wetzelsdorfer