Eisenstadt war einmal eine Sportstadt. Als der SC Eisenstadt im Lindenstadion vor 13.000 Zuschauern Wacker Innsbruck mit 1:0 besiegte, war die Begeisterung riesig. „Die Leute kamen sogar aus dem Süden zu den Spielen“, sagt Gerhard Hitzel, damals Abwehrspieler beim SCE. Das war 1967. Nach anfänglichen erwähnenswerten Erfolgen ließ der Hype um das runde Leder immer mehr nach. Der Schuldenberg war nicht mehr zu überwinden. Zum 100-jährigen Jubiläum hatte der Verein im Jahre 2007 nichts zu feiern. Der SC Eisenstadt wurde schließlich im Mai 2008 aufgelöst; das legendäre Lindenstadion für baufällig befunden und schließlich demontiert.
Von einige Enthusiasten wurde versucht einen SCE-Neu auf die Beine zu kriegen, aber so richtig will das nicht klappen.
Jetzt soll Eisenstadt ein Wiederauferstehung als Sportstadt erleben. Nicht mit Fussball, sondern mit Leichtathletik. Der österreichische Leichtathletik-Verband trägt erstmals hier am 2. Juli 2020 Wettkämpfe aus. Das Teilnehmerfeld garantiert ein Spektakel. Zugesagt hat bereits der amtierende 60m-Halleneuropamester Jan Volko aus der Slowakei, der mit 10,13s über 100m einer der schnellsten Europäer ist. Ebenfalls mit dabei sind die beiden WM-Dritten Lukas Weißhaidinger (Diskuswurf), Hallen-Vizeweltmeisterin Ivona Dadic (100m Hürden, Hochsprung und Speerwurf) sowie weitere Top-Athlet*innen wie Sarah Lagger und Markus Fuchs. Burgenlands Leichtathlet des Jahres 2019, Speerwerfer Adam Wiener, kommt ebenfalls. Zudem kommen immer mehr Anfragen aus dem Ausland.
Die neue Leichtathletik-Anlage dient sowohl dem Spitzen-, wie auch dem Breiten- und Schulsport. Bürgermeister Thomas Steiner wünscht sich fast nichts mehr als das Eisenstadt zu einer Sportstadt wird – so wie 1967.