Es pfeift aus allen Löchern

hornewerkDas Eisenstädter Hornwerk ist in seiner Art das größte Europas. Es besteht aus 244 Pfeifen. Seit einem Jahr pfeift die einzigartige Klangwolke durch das Orgelbauerhaus in der Eisenstädter FUZO. Vier Jahre lang baute Tausendsassa Mag. Robert Müntz an der mechanischen Orgel, die bei Betätigung des Blasebalges einen vielfach verstärkten Dreiklang erzeugt.

Im Mittelalter wurden solche Instrumente in die Befestigungsanlagen von Städten und Klöstern in spezielle Horntürme eingebaut. Sie erfüllten die Signalfunktion, vergleichbar etwa einer Sirene, indem sie zum Beispiel der Bevölkerung akustisch Beginn und Ende des Arbeitstages anzeigten. Die Hornwerke waren vornehmlich auf den Kirch- und Tortürmen oder auf Festungsanlagen postiert.

Ursprünglich gab es in Österreich an die 200 derartiger Signalinstrumente. Das einzige Hornwerk, welches auch heute noch eingesetzt wird, ist der 1540 geschaffene sogenannte Salzburger Stier. Es erklingt zweimal am Tag und ist ein Publikumsmagnet auf der Festung Hohensalzburg. Alle übrigen Instrumente, die zum Teil erheblich älter waren – Hall in Tirol (vor 1422), Brixen (1429), Wien  St. Stephan (1. Hälfte 15. Jh.), Wiener Neustadt (um 1455), Zwettl (um 1500), Kremsmünster (1518 oder früher), Melk, St. Lambrecht (vor 1584) –  sind  verschwunden.

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