Die Begleitumstände der Umfahrung Schützen werden immer pikanter. Die Gerüchteküche brodelt. Eines davon ist zum Beispiel, dass im Wirtschaftsmagazin „Format“ steht, Esterházy habe 5000 ha Waldfläche beim Leithaberg verkauft. Allerdings ist dieser Artikel laut Esterházy in allen Punkten falsch. Das Gegenteil sei der Fall. Der Wirtschafts- und Kulturbetrieb plant nämlich schon die nächste Investition. Eine Hotelanlage in Schützen, direkt bei der vorgesehenen Strasse.
Dem Schützener Gemeinderat wurde das Vorhaben im Beisein des Bürgermeisters bereits präsentiert. Im Detail schaut die Projektplanung der Esterházy Betriebe GmbH so aus: beim Tiergartenteich soll eine Hotelanlage mit 18 großzügigen Appartements, einem kleinen Wellnessbereich und Seminarraum errichtet werden. Außerdem wird es dort ein Restaurant geben, das mit ganzjähriger und attraktiver Gastronomie betrieben wird. Den Gästen soll dank intakter und weitläufiger Naturlandschaft des Tierparks Schützen am Gebirge Ruhe und Entspannung geboten werden. Dabei wird großer Wert auf die schöne architektonische Gestaltung und Einfügung in die Landschaft gelegt.
Die Realisierung des angestrebten Gästeresorts ist bereits für 2012 angedacht.
Nachdem es nun mittlerweile schon jahrzentelang nur ein Thema in Schützen gibt, nämlich das der Umfahrung, tun sich jetzt plötzlich ganz neue Richtungen in der 1400-Einwohner-Gemeinde am Leithagebirge auf. Denn jetzt, wo der Strassenbau quasi in den Startlöchern steht, fängt man an, die ganze Sache mal von der anderen Seite anzupacken. Was wäre wirklich, wenn Schützen mehr belebt werden würde. Wär das denn so schlimm? Dieser Ort hat doch schon mehr als genug „negative“ Presse bekommen. Ist es nicht endlich mal an der Zeit, daß Schützen mehr an Attraktivität gewinnt?
Auf der anderen Seite: was ist, wenn die Strasse wirklich gebaut wird? Dann wäre es doch verdammt ruhig in Schützen, vielleicht sogar zu ruhig. Klar, für die betroffenen Anwohner die lang ersehnte Erleichterung. Doch wie schaut die Zukunft von Schützen aus? Dornröschenschlaf lässt grüssen. Der Ort bleibt unattraktiv und verliert noch ein wertvolles Stück intakte Natur.
Da kann man nur sagen, endlich tut sich was in Schützen. Vielleicht ist das der richtige Weg.